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LOT 19

Louise Moillon

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(Paris 1610–1696)
Stillleben mit einem Korb Marillen und einer Blumenvase auf einem Sims,
Öl auf Leinwand, 47 x 61 cm, gerahmt

Das vorliegende Gemälde wurde von Fabrice Faré als eigenhändiges Werk der französischen Stilllebenmalerin Louise Moillon bestätigt (zu vergleichbaren Gemälden siehe M. Faré, La Nature morte en France, Bd. 2, Genf 1962, Taf. 32–65). Louise Moillon war eine der begabtesten Malerinnen im Frankreich des 17. Jahrhunderts. Der größte Teil ihres Schaffens datiert aus der Zeit zwischen 1630 und 1640. 1641 heiratete sie, woraufhin sie ihre künstlerische Tätigkeit einstellte.

Louise Moillon war die Tochter des Protestanten Nicolas Moillon (1555–1619), eines Malers und Mitglieds der Académie de St. Luc. Sie wuchs im Pariser Viertel Saint-Germain-des-Près auf, das ab dem beginnenden 17. Jahrhundert ein Zentrum für Maler aus den südlichen Niederlanden war, die dort Zuflucht vor religiöser Verfolgung suchten. In ihrem Schaffen als Malerin von Stillleben – eine Spezialisierung, die sie von ihrem Stiefvater François Garnier (um 1600–1658) übernommen hatte – machen sich flämische Einflüsse bemerkbar.

Moillon fertigte schon in Kindertagen Früchtestudien an. Wie im vorliegenden Gemälde lag ihr an einer genauen und sorgfältigen Wiedergabe der Oberflächentexturen, einschließlich jener des Korbes, der flämischen Vorbildern geschuldet ist, während die elegante Komposition durchwegs französisch ist.

Moillon genoss großes Ansehen. Georges de Scudéry zog übertrieben anmutende Vergleiche zwischen Moillon, Linard und Pieter Bouclé auf der einen und Michelangelo, Raffael und Tizian auf der anderen Seite. Nach ihrer Heirat im Jahr 1640 mit dem Calvinisten Étienne Girardot scheint ihre künstlerische Tätigkeit mehr und mehr nachgelassen zu haben. Nach der Widerrufung des Edikts von Nantes im Jahr 1685 litten sie und ihre Familie unter religiöser Verfolgung. Nach diesem Zeitpunkt finden sich keine Werke mehr von ihr. Mehrere ihrer sieben Geschwister waren ebenfalls als Künstlerinnen und Künstler tätig. Am bekanntesten ist Isaac Moillon (1614–1673), der im Gegensatz zu Louise als Mitglied in die Académie royale aufgenommen wurde.

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Estimate
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Time, Location
24 Apr 2018
Austria, Vienna
Auction House
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(Paris 1610–1696)
Stillleben mit einem Korb Marillen und einer Blumenvase auf einem Sims,
Öl auf Leinwand, 47 x 61 cm, gerahmt

Das vorliegende Gemälde wurde von Fabrice Faré als eigenhändiges Werk der französischen Stilllebenmalerin Louise Moillon bestätigt (zu vergleichbaren Gemälden siehe M. Faré, La Nature morte en France, Bd. 2, Genf 1962, Taf. 32–65). Louise Moillon war eine der begabtesten Malerinnen im Frankreich des 17. Jahrhunderts. Der größte Teil ihres Schaffens datiert aus der Zeit zwischen 1630 und 1640. 1641 heiratete sie, woraufhin sie ihre künstlerische Tätigkeit einstellte.

Louise Moillon war die Tochter des Protestanten Nicolas Moillon (1555–1619), eines Malers und Mitglieds der Académie de St. Luc. Sie wuchs im Pariser Viertel Saint-Germain-des-Près auf, das ab dem beginnenden 17. Jahrhundert ein Zentrum für Maler aus den südlichen Niederlanden war, die dort Zuflucht vor religiöser Verfolgung suchten. In ihrem Schaffen als Malerin von Stillleben – eine Spezialisierung, die sie von ihrem Stiefvater François Garnier (um 1600–1658) übernommen hatte – machen sich flämische Einflüsse bemerkbar.

Moillon fertigte schon in Kindertagen Früchtestudien an. Wie im vorliegenden Gemälde lag ihr an einer genauen und sorgfältigen Wiedergabe der Oberflächentexturen, einschließlich jener des Korbes, der flämischen Vorbildern geschuldet ist, während die elegante Komposition durchwegs französisch ist.

Moillon genoss großes Ansehen. Georges de Scudéry zog übertrieben anmutende Vergleiche zwischen Moillon, Linard und Pieter Bouclé auf der einen und Michelangelo, Raffael und Tizian auf der anderen Seite. Nach ihrer Heirat im Jahr 1640 mit dem Calvinisten Étienne Girardot scheint ihre künstlerische Tätigkeit mehr und mehr nachgelassen zu haben. Nach der Widerrufung des Edikts von Nantes im Jahr 1685 litten sie und ihre Familie unter religiöser Verfolgung. Nach diesem Zeitpunkt finden sich keine Werke mehr von ihr. Mehrere ihrer sieben Geschwister waren ebenfalls als Künstlerinnen und Künstler tätig. Am bekanntesten ist Isaac Moillon (1614–1673), der im Gegensatz zu Louise als Mitglied in die Académie royale aufgenommen wurde.

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Austria, Vienna
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