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LOT 686

Lucas Gassel, um 1500 Helmond – um 1570 Brüssel, zug.

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DAS MARTYRIUM DES HEILIGEN LEODEGAR VON AUTUN UND ANDERER MÄRTYRER
Öl auf Holz.
43 x 58 cm.

Die Bilddarstellung gibt vielfach Rätsel auf: Gezeigt ist im rechten unteren Vordergrund die eindeutig benennbare Szene des Martyriums des Heiligen Leodegar, dem, der Legende nach, die Augen ausgestochen wurden. Der Bischof am Boden liegend, neben ihm die Folterknechte sowie weitere geharnischte Soldaten mit Speeren und ein wohl Weisung gebender Soldat, mit Rüstung und rotem Umhang. Links im Bild ein Marmoraufbau mit Stufenantreppung und hohem Zieraufsatz, darin zwischen Säulen, ein thronender Regent mit Zepter und Turban. Vor ihm ein im vollen Harnisch und Rüstung stehender Ritter, der von Wachpersonal vorgeführt wird und offensichtlich hier seinen Urteilsspruch erfährt. Auf der Wiese sind insgesamt acht entkleidete Männer durch Pfähle an den Boden gebunden, in einem Kreis um ein zentrales Kreuz, an dem ebenfalls eine männliche Figur mit Stricken angebunden liegt, wobei es sich hier wohl um den nämlichen Ritter handelt, der links verurteilt wird, zu erkennen an den Rüstungsteilen auf dem Wiesengrund. Der geschichtliche Hintergrund ist ebensowenig geklärt, wie die Schilderung im oberen Bildteil, in dem eine Burganlage gezeigt wird, aus dessen Rundturm mehrere Personen aus dem Fenster geworfen werden. Mit Sicherheit gehen die Darstellungsdetails im Bild auf hier vorläufig nicht näher deutbare Ereignisse zurück. Interessant ist, dass die genannte Rittergestalt sowie dieselbe liegende Person auf dem Kreuz, jeweils dadurch hervorgehoben wird, dass ein Engel aus den Lüften herabschwebt und über das Haupt dieser Figur einen Blütenkranz hält. Jedenfalls darf angenommen werden, dass es sich bei der Hinrichtung der am Boden angepfählten um ein Martyrium im Auftrag eines heidnischen Imperators handelt, dafür spricht auch die früggische Mütze, die einer der Folterknechte im Zentrum des Bildes trägt. Möglicherweise steht das Thema im Zusammenhang der Legende der 10.000 Märtyrer unter Kaiser Diokletian. Der Malstil ist durchaus dem genannten Lucas Gassel entsprechend, typisch für dessen Bildauffassung ist die Wiedergabe von landschaftlichen Räumen aus der Vogelperspektive. (1190548) (11)

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Estimate
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Time, Location
27 Jun 2019
Germany, Munich
Auction House
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DAS MARTYRIUM DES HEILIGEN LEODEGAR VON AUTUN UND ANDERER MÄRTYRER
Öl auf Holz.
43 x 58 cm.

Die Bilddarstellung gibt vielfach Rätsel auf: Gezeigt ist im rechten unteren Vordergrund die eindeutig benennbare Szene des Martyriums des Heiligen Leodegar, dem, der Legende nach, die Augen ausgestochen wurden. Der Bischof am Boden liegend, neben ihm die Folterknechte sowie weitere geharnischte Soldaten mit Speeren und ein wohl Weisung gebender Soldat, mit Rüstung und rotem Umhang. Links im Bild ein Marmoraufbau mit Stufenantreppung und hohem Zieraufsatz, darin zwischen Säulen, ein thronender Regent mit Zepter und Turban. Vor ihm ein im vollen Harnisch und Rüstung stehender Ritter, der von Wachpersonal vorgeführt wird und offensichtlich hier seinen Urteilsspruch erfährt. Auf der Wiese sind insgesamt acht entkleidete Männer durch Pfähle an den Boden gebunden, in einem Kreis um ein zentrales Kreuz, an dem ebenfalls eine männliche Figur mit Stricken angebunden liegt, wobei es sich hier wohl um den nämlichen Ritter handelt, der links verurteilt wird, zu erkennen an den Rüstungsteilen auf dem Wiesengrund. Der geschichtliche Hintergrund ist ebensowenig geklärt, wie die Schilderung im oberen Bildteil, in dem eine Burganlage gezeigt wird, aus dessen Rundturm mehrere Personen aus dem Fenster geworfen werden. Mit Sicherheit gehen die Darstellungsdetails im Bild auf hier vorläufig nicht näher deutbare Ereignisse zurück. Interessant ist, dass die genannte Rittergestalt sowie dieselbe liegende Person auf dem Kreuz, jeweils dadurch hervorgehoben wird, dass ein Engel aus den Lüften herabschwebt und über das Haupt dieser Figur einen Blütenkranz hält. Jedenfalls darf angenommen werden, dass es sich bei der Hinrichtung der am Boden angepfählten um ein Martyrium im Auftrag eines heidnischen Imperators handelt, dafür spricht auch die früggische Mütze, die einer der Folterknechte im Zentrum des Bildes trägt. Möglicherweise steht das Thema im Zusammenhang der Legende der 10.000 Märtyrer unter Kaiser Diokletian. Der Malstil ist durchaus dem genannten Lucas Gassel entsprechend, typisch für dessen Bildauffassung ist die Wiedergabe von landschaftlichen Räumen aus der Vogelperspektive. (1190548) (11)

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Germany, Munich
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