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MARIA LASSNIG*

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MARIA LASSNIG* (Kappel am Krappfeld 1919 - 2014 Wien)
Selbstporträt
Farboffsetdruck/Papier, 40 x 27,5 cm
signiert mit Bleistift M Lassnig
nach einem Original der Künstlerin „Selbstporträt als Indianergirl“, 1973, Öl/Leinwand, 182,6 x 127 cm

SCHÄTZPREIS / ESTIMATE °€ 400 - 800
STARTPREIS / STARTING PRICE °€ 400

MARIA LASSNIG* (Kappel am Krappfeld 1919 - 2014 Vienna)
Self-portrait
color offset print/paper, 40 x 27,5 cm
signed in pencil M Lassnig
after an original work by the artist "Selfportrait as a native american girl", 1973, oil/canvas, 182,6 x 127 cm

Maria Lassnig war eine österreichische Künstlerin. 1922 heiratete ihre mittellose Mutter Mathilde Gregorc den Bäcker Jakob Lassnig, 1925 übersiedelte Maria zu ihrer Mutter nach Klagenfurt. Nach der Matura durchlief sie eine Ausbildung zur Volksschullehrerin. 1940 bis 1941 war sie als Volksschullehrerin im Metnitztal tätig. Im Wintersemester 1940/1941 begann sie ein Studium der Malerei an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Wilhelm Dachauer. Als Lassnig, farbiger und expressiver malte, kam es zu Differenzen mit Dachauer. Nach dessen kritischer Bemerkung „Sie malen ja ganz entartet“, setzte sie ihr Studium in der Klasse von Ferdinand Andri fort. Im Januar 1945 schloss sie ihr Studium mit dem Diplom ab. Sie erhielt Förderpreise, darunter 1943 und 1944 dreimal das Gaustipendium Kärnten und im Februar 1945, nach ihrem Studium, ein Staatsreisestipendium, das mangels Reisemöglichkeiten ausbezahlt wurde. Nach ihrem Abschluss 1945 kehrte sie nach Klagenfurt zurück und bezog ein Atelier am Heiligengeist-Platz, wo sie die künstlerische Avantgarde Klagenfurts empfing: Arnold Clementschitsch, Michael Guttenbrunner, Max Hölzer und Arnold Wande. 1949 hatte sie in Klagenfurt in der Galerie von Edith Kleinmayr am Alten Platz ihre erste Einzelausstellung, auf der sie expressionistische Gemälde im Stil des „Kärntner Kolorismus“ zeigte. Um 1948 lernte sie Arnulf Rainer kennen, die beiden wurden ein Paar. Den Surrealismus bezeichnete Lassnig als „Befreiung von dem Gegenständlichen und Beabsichtigten“. 1951 zog sie wieder nach Wien, zunächst überließ ihr Ernst Fuchs sein altes Atelier im 2. Bezirk. In Wien war Lassnig im Umfeld der Künstlervereinigung „Art Club“ und in der radikaleren „Hundsgruppe“ aktiv. 1951 erhielt Lassnig über das französische Kulturinstitut ein Stipendium, das ihr drei Reisen nach Paris ermöglichte. In Paris kontaktierten Lassnig und Arnulf Lassnig Paul Celan, der ein Treffen mit André Breton arrangierte, bei dem sie auch Benjamin Péret und Toyen kennenlernten. Sie sahen in Paris erstmals Bilder von Jackson Pollock und Georges Mathieu und lernten Jean-Paul Riopelle kennen, dem die mitgebrachten Mappen der beiden gefielen. Er lud sie in sein Atelier ein und machte sie mit Karel Appel, Hans Hartung und Wols bekannt. Bei Paul Celans Frau Gisèle Lestrange lernte Lassnig die Kaltnadelradierung, außerdem besuchte sie Camille Bryen. Trotz der vielen Kontakte gelang es Lassnig und Rainer nicht, in Paris Fuß zu fassen oder dort auszustellen. Zurück in Österreich, organisierten Lassnig und Rainer die kontroverse Ausstellung „Junge unfigurative Malerei“im Künstlerhaus Klagenfurt; sie formulierte dazu das Manifest „Keine Verteidigung“. 1954 kehrte Lassnig an die Akademie der bildenden Künste in Wien zurück, um noch einmal sechs Semester in der Klasse Albert Paris Gütersloh zu studieren. Gemeinsam mit Oswald Oberhuber, Wolfgang Hollegha, Josef Mikl, Markus Prachensky und Arnulf Rainer gehörte sie zum Kreis um Monsignore Otto Mauer, den kunstinteressierten Wiener Domprediger, Förderer und Gründer der Galerie nächst St. Stephan. Ein weiterer wichtiger Kontakt waren die Literaten der „Wiener Gruppe“ Friedrich Achleitner, H. C. Artmann, Gerhard Rühm und Oswald Wiener. Gemeinsam mit Arnulf Rainer gilt sie als Begründerin der informellen Malerei in Österreich. 1961 bis 1968 lebte Lassnig in Paris und malte erste Körperbewusstseinsaquarelle sowie zwei Meter hohe Körpergefühls-Figurationen, die aber nie ausgestellt wurden. 1964 starb ihre Mutter, der Tod erscheint immer wieder in ihren Bildern. Lassnig beschloss in die USA auszuwandern. Von Nancy Spero hatte sie gehört, dass sie in New York als Künstlerin Erfolg haben könnte. 1968 bezog sie ein Atelier im East Village. Sie besuchte eine Siebdruckklasse in Brooklyn; es entstanden großformatige Seidensiebdrucke. 1970 belegte sie einen Zeichentrick-Kurs an der School of Visual Arts. Mit einer 16-mm-Filmkamera drehte sie erste eigene Filme. 1974 gründete sie in New York u. a. mit der 20 Jahre jüngeren Carolee Schneemann die „Women/Artists/Filmmakers“, eine Vereinigung filmschaffender feministischer Künstlerinnen. 1977 wurde Lassnigs zeichnerisches Werk erstmals in einer Retrospektive in der Albertina in Wien und im Kunstverein Kärnten gezeigt. Ein DAAD-Stipendium führte sie 1978 nach Berlin. 1980 kehrte sie endgültig nach Wien zurück und übernahm u. a. auf Betreiben der Bundesministerin Hertha Firnberg an der Hochschule für angewandte Kunst die Leitung der Meisterklasse für „Gestaltungslehre – experimentelles Gestalten“. Eine Bedingung, die sie an die Annahme der Professur knüpfte, war die Mitarbeit des Kunsttheoretikers Heimo Kuchling. Außerdem forderte sie das gleiche Honorar wie Joseph Beuys. Bis zur Annahme der Professur hatte sie nicht von der Malerei leben können und nebenbei gearbeitet, z. B. in New York für ein Trickfilmstudio. In Wien zählten Guido Hoffmann, Mara Mattuschka, Bady Minck und Sabine Groschup zu ihren Schülern. Gemeinsam mit Valie Export vertrat sie Österreich auf der Biennale in Venedig. 1982 gründete sie in ihrer Meisterklasse Österreichs einziges Lehrstudio für Trickfilm. Das Lehrstudio für experimentellen Animationsfilm besteht bis heute. Werke von Lassnig wurden 1982 auf der documenta 7 und 1997 auf der documenta X in Kassel ausgestellt. Während dieses Zeitraums fanden auch zahlreiche Einzelausstellungen statt, so im Museum des 20. Jahrhunderts in Wien, im Kunstmuseum Düsseldorf und der Kunsthalle Nürnberg, in der Kärntner Landesgalerie, der Galerie Hundertmark in Köln, der Galerie Onnasch in Berlin, im Kunstmuseum Luzern, ab den 1990er Jahren dann auch in Paris, New York, Den Haag, Frankfurt am Main, Zürich, München und Rom. Sie wurde im Jahr 2001 mit dem Rubenspreis der Stadt Siegen ausgezeichnet. 2004 erhielt sie für ihren „außergewöhnlichen Beitrag zur zeitgenössischen Malerei“ den Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt am Main. Anlässlich ihres 90. Geburtstages war 2010 in München eine umfangreiche Einzelausstellung der Künstlerin zu sehen, mit dem Schwerpunkt auf den Werken der letzten Jahre. Zur Saison 2005/2006 gestaltete sie den Eisernen Vorhang der Wiener Staatsoper mit dem Bild „Frühstück mit Ohr“. Das Motiv bezieht sich auf ihr gleichnamiges Gemälde aus dem Jahr 1967. Nach surrealistischen Anfängen war Lassnig in den 1950er Jahren prägend für das neu aufkommende Informel in Österreich. Kennzeichnend für ihr Werk ist u. a. eine neuartige Darstellung von Körperlichkeit, die sie ab den späten 1940er Jahren entwickelte. Bereits damals beschäftigte sich die physisch und psychisch hochempfindsame Künstlerin mit dem Konzept des „Körpergefühls“. Sie wollte körperliche Wahrnehmungen, die für sie die Grenzen zwischen Innen und Außen auflösen konnten, visuell ausdrücken. Erst in den 1970er Jahren prägte sie für ihre Herangehensweise den Begriff „Body Awareness“, um sich damit vom „gefühlsseligen“ Begriff „Körpergefühl“ abzusetzen. Mit der „Body Awareness“ gilt Lassnig als Vorläuferin der feministischen Body-Art und des Wiener Aktionismus. Typisch für Lassnigs Malerei ist eine Figuration ohne einfache realistische Abbildung – Lassnig malt das Subjekt, nicht das Objekt. So sind es immer wieder Selbstporträts, angereichert mit surrealen Elementen, die eine eigenartige und ganz spezifische Schwebe zwischen Nähe und Fremdheit erzeugen. Andere immer wiederkehrende Themen sind Science Fiction, die Beziehung zu Menschen, Tieren und zur Technik, und das Verhältnis zu Gewalt und Krieg. Neben Gemälden schuf sie Skulpturen und Filme und füllte Notizbücher mit Zeichnungen und Texten. Exemplarisch ist das frühe „Stilleben mit rotem Selbstportrait“ aus dem Jahr 1969. Das Selbstporträt ist auf einen großen roten Mund reduziert und kann sowohl für Nahrungsaufnahme als auch für Erotik stehen – vielleicht eine kritische Reaktion auf die damals aktuelle Pop Art. Im Laufe der Jahre wurden ihre Selbstbildnisse immer drastischer, sie malte sich als Knödel oder als Rechenmaschine, beispielsweise das „Sciencefiction-Selbstporträt „von 1980. In den späten 1990er Jahren kamen vermehrt Selbstporträts mit einem Tier hinzu, so „Froschkönigin“ (2000).

Bitte beachten:
Der Kaufpreis besteht aus Meistbot zuzüglich des Aufgeldes, der Umsatzsteuer sowie gegebenenfalls der Folgerechtsabgabe. Bei Normalbesteuerung (mit ° gekennzeichnet) kommt auf das Meistbot ein Aufgeld in der Höhe von 24% hinzu. Auf die Summe von Meistbot und Aufgeld kommt die gesetzliche Umsatzsteuer von 13%, bei Fotografien 20% hinzu.
Bei Differenzbesteuerung beträgt das Aufgeld 28%. Die Umsatzsteuer ist bei der Differenzbesteuerung inkludiert.

Maria Lassnig. In 1922, her penniless mother Mathilde Gregorc married the baker Jakob Lassnig, and in 1925 Maria moved to Klagenfurt to live with her mother. After graduating from high school, she trained as a primary school teacher. From 1940 to 1941 she worked as a primary school teacher in Metnitztal. In the winter semester of 1940/1941 she began studying painting at the Academy of Fine Arts Vienna with Wilhelm Dachauer. When Lassnig painted more colorfully and expressively, differences arose with Dachauer. After his critical remark, “You paint in a completely degenerate way,” she continued her studies in Ferdinand Andri’s class. In January 1945 she completed her studies with a diploma. She received funding awards, including the Carinthia Gaustipendium three times in 1943 and 1944 and in February 1945, after...

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Estimate
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Time, Location
28 May 2024
Austria, Vienna
Auction House

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MARIA LASSNIG* (Kappel am Krappfeld 1919 - 2014 Wien)
Selbstporträt
Farboffsetdruck/Papier, 40 x 27,5 cm
signiert mit Bleistift M Lassnig
nach einem Original der Künstlerin „Selbstporträt als Indianergirl“, 1973, Öl/Leinwand, 182,6 x 127 cm

SCHÄTZPREIS / ESTIMATE °€ 400 - 800
STARTPREIS / STARTING PRICE °€ 400

MARIA LASSNIG* (Kappel am Krappfeld 1919 - 2014 Vienna)
Self-portrait
color offset print/paper, 40 x 27,5 cm
signed in pencil M Lassnig
after an original work by the artist "Selfportrait as a native american girl", 1973, oil/canvas, 182,6 x 127 cm

Maria Lassnig war eine österreichische Künstlerin. 1922 heiratete ihre mittellose Mutter Mathilde Gregorc den Bäcker Jakob Lassnig, 1925 übersiedelte Maria zu ihrer Mutter nach Klagenfurt. Nach der Matura durchlief sie eine Ausbildung zur Volksschullehrerin. 1940 bis 1941 war sie als Volksschullehrerin im Metnitztal tätig. Im Wintersemester 1940/1941 begann sie ein Studium der Malerei an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Wilhelm Dachauer. Als Lassnig, farbiger und expressiver malte, kam es zu Differenzen mit Dachauer. Nach dessen kritischer Bemerkung „Sie malen ja ganz entartet“, setzte sie ihr Studium in der Klasse von Ferdinand Andri fort. Im Januar 1945 schloss sie ihr Studium mit dem Diplom ab. Sie erhielt Förderpreise, darunter 1943 und 1944 dreimal das Gaustipendium Kärnten und im Februar 1945, nach ihrem Studium, ein Staatsreisestipendium, das mangels Reisemöglichkeiten ausbezahlt wurde. Nach ihrem Abschluss 1945 kehrte sie nach Klagenfurt zurück und bezog ein Atelier am Heiligengeist-Platz, wo sie die künstlerische Avantgarde Klagenfurts empfing: Arnold Clementschitsch, Michael Guttenbrunner, Max Hölzer und Arnold Wande. 1949 hatte sie in Klagenfurt in der Galerie von Edith Kleinmayr am Alten Platz ihre erste Einzelausstellung, auf der sie expressionistische Gemälde im Stil des „Kärntner Kolorismus“ zeigte. Um 1948 lernte sie Arnulf Rainer kennen, die beiden wurden ein Paar. Den Surrealismus bezeichnete Lassnig als „Befreiung von dem Gegenständlichen und Beabsichtigten“. 1951 zog sie wieder nach Wien, zunächst überließ ihr Ernst Fuchs sein altes Atelier im 2. Bezirk. In Wien war Lassnig im Umfeld der Künstlervereinigung „Art Club“ und in der radikaleren „Hundsgruppe“ aktiv. 1951 erhielt Lassnig über das französische Kulturinstitut ein Stipendium, das ihr drei Reisen nach Paris ermöglichte. In Paris kontaktierten Lassnig und Arnulf Lassnig Paul Celan, der ein Treffen mit André Breton arrangierte, bei dem sie auch Benjamin Péret und Toyen kennenlernten. Sie sahen in Paris erstmals Bilder von Jackson Pollock und Georges Mathieu und lernten Jean-Paul Riopelle kennen, dem die mitgebrachten Mappen der beiden gefielen. Er lud sie in sein Atelier ein und machte sie mit Karel Appel, Hans Hartung und Wols bekannt. Bei Paul Celans Frau Gisèle Lestrange lernte Lassnig die Kaltnadelradierung, außerdem besuchte sie Camille Bryen. Trotz der vielen Kontakte gelang es Lassnig und Rainer nicht, in Paris Fuß zu fassen oder dort auszustellen. Zurück in Österreich, organisierten Lassnig und Rainer die kontroverse Ausstellung „Junge unfigurative Malerei“im Künstlerhaus Klagenfurt; sie formulierte dazu das Manifest „Keine Verteidigung“. 1954 kehrte Lassnig an die Akademie der bildenden Künste in Wien zurück, um noch einmal sechs Semester in der Klasse Albert Paris Gütersloh zu studieren. Gemeinsam mit Oswald Oberhuber, Wolfgang Hollegha, Josef Mikl, Markus Prachensky und Arnulf Rainer gehörte sie zum Kreis um Monsignore Otto Mauer, den kunstinteressierten Wiener Domprediger, Förderer und Gründer der Galerie nächst St. Stephan. Ein weiterer wichtiger Kontakt waren die Literaten der „Wiener Gruppe“ Friedrich Achleitner, H. C. Artmann, Gerhard Rühm und Oswald Wiener. Gemeinsam mit Arnulf Rainer gilt sie als Begründerin der informellen Malerei in Österreich. 1961 bis 1968 lebte Lassnig in Paris und malte erste Körperbewusstseinsaquarelle sowie zwei Meter hohe Körpergefühls-Figurationen, die aber nie ausgestellt wurden. 1964 starb ihre Mutter, der Tod erscheint immer wieder in ihren Bildern. Lassnig beschloss in die USA auszuwandern. Von Nancy Spero hatte sie gehört, dass sie in New York als Künstlerin Erfolg haben könnte. 1968 bezog sie ein Atelier im East Village. Sie besuchte eine Siebdruckklasse in Brooklyn; es entstanden großformatige Seidensiebdrucke. 1970 belegte sie einen Zeichentrick-Kurs an der School of Visual Arts. Mit einer 16-mm-Filmkamera drehte sie erste eigene Filme. 1974 gründete sie in New York u. a. mit der 20 Jahre jüngeren Carolee Schneemann die „Women/Artists/Filmmakers“, eine Vereinigung filmschaffender feministischer Künstlerinnen. 1977 wurde Lassnigs zeichnerisches Werk erstmals in einer Retrospektive in der Albertina in Wien und im Kunstverein Kärnten gezeigt. Ein DAAD-Stipendium führte sie 1978 nach Berlin. 1980 kehrte sie endgültig nach Wien zurück und übernahm u. a. auf Betreiben der Bundesministerin Hertha Firnberg an der Hochschule für angewandte Kunst die Leitung der Meisterklasse für „Gestaltungslehre – experimentelles Gestalten“. Eine Bedingung, die sie an die Annahme der Professur knüpfte, war die Mitarbeit des Kunsttheoretikers Heimo Kuchling. Außerdem forderte sie das gleiche Honorar wie Joseph Beuys. Bis zur Annahme der Professur hatte sie nicht von der Malerei leben können und nebenbei gearbeitet, z. B. in New York für ein Trickfilmstudio. In Wien zählten Guido Hoffmann, Mara Mattuschka, Bady Minck und Sabine Groschup zu ihren Schülern. Gemeinsam mit Valie Export vertrat sie Österreich auf der Biennale in Venedig. 1982 gründete sie in ihrer Meisterklasse Österreichs einziges Lehrstudio für Trickfilm. Das Lehrstudio für experimentellen Animationsfilm besteht bis heute. Werke von Lassnig wurden 1982 auf der documenta 7 und 1997 auf der documenta X in Kassel ausgestellt. Während dieses Zeitraums fanden auch zahlreiche Einzelausstellungen statt, so im Museum des 20. Jahrhunderts in Wien, im Kunstmuseum Düsseldorf und der Kunsthalle Nürnberg, in der Kärntner Landesgalerie, der Galerie Hundertmark in Köln, der Galerie Onnasch in Berlin, im Kunstmuseum Luzern, ab den 1990er Jahren dann auch in Paris, New York, Den Haag, Frankfurt am Main, Zürich, München und Rom. Sie wurde im Jahr 2001 mit dem Rubenspreis der Stadt Siegen ausgezeichnet. 2004 erhielt sie für ihren „außergewöhnlichen Beitrag zur zeitgenössischen Malerei“ den Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt am Main. Anlässlich ihres 90. Geburtstages war 2010 in München eine umfangreiche Einzelausstellung der Künstlerin zu sehen, mit dem Schwerpunkt auf den Werken der letzten Jahre. Zur Saison 2005/2006 gestaltete sie den Eisernen Vorhang der Wiener Staatsoper mit dem Bild „Frühstück mit Ohr“. Das Motiv bezieht sich auf ihr gleichnamiges Gemälde aus dem Jahr 1967. Nach surrealistischen Anfängen war Lassnig in den 1950er Jahren prägend für das neu aufkommende Informel in Österreich. Kennzeichnend für ihr Werk ist u. a. eine neuartige Darstellung von Körperlichkeit, die sie ab den späten 1940er Jahren entwickelte. Bereits damals beschäftigte sich die physisch und psychisch hochempfindsame Künstlerin mit dem Konzept des „Körpergefühls“. Sie wollte körperliche Wahrnehmungen, die für sie die Grenzen zwischen Innen und Außen auflösen konnten, visuell ausdrücken. Erst in den 1970er Jahren prägte sie für ihre Herangehensweise den Begriff „Body Awareness“, um sich damit vom „gefühlsseligen“ Begriff „Körpergefühl“ abzusetzen. Mit der „Body Awareness“ gilt Lassnig als Vorläuferin der feministischen Body-Art und des Wiener Aktionismus. Typisch für Lassnigs Malerei ist eine Figuration ohne einfache realistische Abbildung – Lassnig malt das Subjekt, nicht das Objekt. So sind es immer wieder Selbstporträts, angereichert mit surrealen Elementen, die eine eigenartige und ganz spezifische Schwebe zwischen Nähe und Fremdheit erzeugen. Andere immer wiederkehrende Themen sind Science Fiction, die Beziehung zu Menschen, Tieren und zur Technik, und das Verhältnis zu Gewalt und Krieg. Neben Gemälden schuf sie Skulpturen und Filme und füllte Notizbücher mit Zeichnungen und Texten. Exemplarisch ist das frühe „Stilleben mit rotem Selbstportrait“ aus dem Jahr 1969. Das Selbstporträt ist auf einen großen roten Mund reduziert und kann sowohl für Nahrungsaufnahme als auch für Erotik stehen – vielleicht eine kritische Reaktion auf die damals aktuelle Pop Art. Im Laufe der Jahre wurden ihre Selbstbildnisse immer drastischer, sie malte sich als Knödel oder als Rechenmaschine, beispielsweise das „Sciencefiction-Selbstporträt „von 1980. In den späten 1990er Jahren kamen vermehrt Selbstporträts mit einem Tier hinzu, so „Froschkönigin“ (2000).

Bitte beachten:
Der Kaufpreis besteht aus Meistbot zuzüglich des Aufgeldes, der Umsatzsteuer sowie gegebenenfalls der Folgerechtsabgabe. Bei Normalbesteuerung (mit ° gekennzeichnet) kommt auf das Meistbot ein Aufgeld in der Höhe von 24% hinzu. Auf die Summe von Meistbot und Aufgeld kommt die gesetzliche Umsatzsteuer von 13%, bei Fotografien 20% hinzu.
Bei Differenzbesteuerung beträgt das Aufgeld 28%. Die Umsatzsteuer ist bei der Differenzbesteuerung inkludiert.

Maria Lassnig. In 1922, her penniless mother Mathilde Gregorc married the baker Jakob Lassnig, and in 1925 Maria moved to Klagenfurt to live with her mother. After graduating from high school, she trained as a primary school teacher. From 1940 to 1941 she worked as a primary school teacher in Metnitztal. In the winter semester of 1940/1941 she began studying painting at the Academy of Fine Arts Vienna with Wilhelm Dachauer. When Lassnig painted more colorfully and expressively, differences arose with Dachauer. After his critical remark, “You paint in a completely degenerate way,” she continued her studies in Ferdinand Andri’s class. In January 1945 she completed her studies with a diploma. She received funding awards, including the Carinthia Gaustipendium three times in 1943 and 1944 and in February 1945, after...

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28 May 2024
Austria, Vienna
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