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Macke, August (1887 Meschede - 1914 Perthes-les-Hurlus) Drei Badende

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"Drei Badende"

Aquarell über Bleistift auf kariertem Notizbuchpapier. 1912.

8,5 x 14,8 cm.

Verso mit dem schwarzen Nachlaßstempel, dort von Elisabeth Erdmann-Macke mit Bleistift bezeichnet "193" sowie datiert und betitelt und im Oberrand bezeichnet "EM".

Heiderich 554 (ohne Abb., Verbleib unbekannt).

Lebendige Farbe, ein freies Spiel mit den bildnerischen Mitteln, die Einbindung der Figur in die Landschaft: Dies scheinen die Hauptmotive des energiegeladenen Blattes zu sein. Temperamentvoll aquarelliert Macke die kleine Badeszene mit fließenden Farben und klaren, beschwingt gezeichneten Konturen, und er entspricht damit wunderbar dem lebendigen Motiv der expressiv bewegten Frauengestalten. In einer kräftigen, vom Lokalkolorit gelösten Farbwahl erfasst er die stark abstrahierte Landschaft, deren geschwungene Formen die Dynamik der Badeszene verstärken. Mackes lockere Pinselzüge lassen die Landschaft in einem tiefen Blau, Violett und leuchtenden Rottönen unter dem schwefelgelben Himmel scheinbar aus sich selbst heraus entstehen. Souverän lässt er einfach einen wässrig aquarellierten, breiten Streifen in zartem Blau entlang der unteren Bildkante laufen, lässt die Konturen der Beine darin verschwimmen und uns damit direkt ins Wasser hineinblicken.

1911/12 erst wurden die Arbeiten des "Blauen Reiters" ausgestellt; im Almanach schreibt Macke: "Die Sinne sind uns die Brücke vom Unfassbaren zum Fassbaren. Schauen der Pflanzen und Tiere ist: Ihr Geheimnis fühlen. Hören des Donners ist: sein Geheimnis fühlen. Die Sprache der Formen verstehen heißt: dem Geheimnis näher sein, leben" (zit. nach: August Macke, Ausst.-Kat. Münster u.a. 1987, S. 166). Diese Intensität und Innigkeit des Erlebens und Wahrnehmens spiegelt sich in Mackes Darstellung der "Drei Badenden".

Möglicherweise handelt es sich um eine Vorstudie zu dem Gemälde "Badende am Bache" aus dem Jahr 1913 (abgebildet in: Walter Cohen, August Macke, Leipzig 1922; Vriesen 369; Heiderich Gemälde 494), jedoch findet sich das Motiv der Badenden immer wieder in Mackes Schaffen der Jahre 1912/13. Notizheftchen mit karierten Seiten und abgerundeten Ecken, wie hier verwendet, benutzte Macke häufig als Skizzenbücher (vgl. Heiderich S. 9), von denen auch zahlreiche erhalten sind. Die Einzelblätter dieser von ihm selbst oder seiner Witwe aufgelösten Heftchen wurden mit eigenen Nummern in den Nachlasslisten registriert. Wir danken Dr. Tanja Pirsig-Marshall, Westfälisches Landesmuseum, Münster, für freundliche Hinweise vom 12.04.2023.

Provenienz: Nachlass des Künstlers, Bonn (1936 in Komission bei Galerie Valentin, Stuttgart)

Privatbesitz Berlin

Ausstellung: Macke. Aquarell-Ausstellung, Städtisches Kunsthaus Bielefeld 1957, Nr. 531

Literatur: Gustav Vriesen, August Macke, Stuttgart 1953, Nr. 531

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Time, Location
10 Jun 2023
Germany, Berlin
Auction House
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"Drei Badende"

Aquarell über Bleistift auf kariertem Notizbuchpapier. 1912.

8,5 x 14,8 cm.

Verso mit dem schwarzen Nachlaßstempel, dort von Elisabeth Erdmann-Macke mit Bleistift bezeichnet "193" sowie datiert und betitelt und im Oberrand bezeichnet "EM".

Heiderich 554 (ohne Abb., Verbleib unbekannt).

Lebendige Farbe, ein freies Spiel mit den bildnerischen Mitteln, die Einbindung der Figur in die Landschaft: Dies scheinen die Hauptmotive des energiegeladenen Blattes zu sein. Temperamentvoll aquarelliert Macke die kleine Badeszene mit fließenden Farben und klaren, beschwingt gezeichneten Konturen, und er entspricht damit wunderbar dem lebendigen Motiv der expressiv bewegten Frauengestalten. In einer kräftigen, vom Lokalkolorit gelösten Farbwahl erfasst er die stark abstrahierte Landschaft, deren geschwungene Formen die Dynamik der Badeszene verstärken. Mackes lockere Pinselzüge lassen die Landschaft in einem tiefen Blau, Violett und leuchtenden Rottönen unter dem schwefelgelben Himmel scheinbar aus sich selbst heraus entstehen. Souverän lässt er einfach einen wässrig aquarellierten, breiten Streifen in zartem Blau entlang der unteren Bildkante laufen, lässt die Konturen der Beine darin verschwimmen und uns damit direkt ins Wasser hineinblicken.

1911/12 erst wurden die Arbeiten des "Blauen Reiters" ausgestellt; im Almanach schreibt Macke: "Die Sinne sind uns die Brücke vom Unfassbaren zum Fassbaren. Schauen der Pflanzen und Tiere ist: Ihr Geheimnis fühlen. Hören des Donners ist: sein Geheimnis fühlen. Die Sprache der Formen verstehen heißt: dem Geheimnis näher sein, leben" (zit. nach: August Macke, Ausst.-Kat. Münster u.a. 1987, S. 166). Diese Intensität und Innigkeit des Erlebens und Wahrnehmens spiegelt sich in Mackes Darstellung der "Drei Badenden".

Möglicherweise handelt es sich um eine Vorstudie zu dem Gemälde "Badende am Bache" aus dem Jahr 1913 (abgebildet in: Walter Cohen, August Macke, Leipzig 1922; Vriesen 369; Heiderich Gemälde 494), jedoch findet sich das Motiv der Badenden immer wieder in Mackes Schaffen der Jahre 1912/13. Notizheftchen mit karierten Seiten und abgerundeten Ecken, wie hier verwendet, benutzte Macke häufig als Skizzenbücher (vgl. Heiderich S. 9), von denen auch zahlreiche erhalten sind. Die Einzelblätter dieser von ihm selbst oder seiner Witwe aufgelösten Heftchen wurden mit eigenen Nummern in den Nachlasslisten registriert. Wir danken Dr. Tanja Pirsig-Marshall, Westfälisches Landesmuseum, Münster, für freundliche Hinweise vom 12.04.2023.

Provenienz: Nachlass des Künstlers, Bonn (1936 in Komission bei Galerie Valentin, Stuttgart)

Privatbesitz Berlin

Ausstellung: Macke. Aquarell-Ausstellung, Städtisches Kunsthaus Bielefeld 1957, Nr. 531

Literatur: Gustav Vriesen, August Macke, Stuttgart 1953, Nr. 531

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Germany, Berlin
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