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Meder, Johannes Quadragesimale de filio prodigo. Erste illustrierte Ausgabe

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Meder, Johannes. Quadragesimale de filio prodigo. 232 nn. Bl. 2 Spalten. 26 bzw. 34 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 10,8 x 7,5 cm. Format: 16,5 x 11,2 cm. Mit 18 (2 wdhl.) ganzseitigen Textholzschnitten und großer Druckermarke am Schluss, sowie durchgehender Rubrizierung und zahlreichen roten Lombarden. Blindgeprägtes Pergament d. Z. (Rücken leicht abgerieben und brüchig, wenige Bezugsfehlstellen, beschabt und berieben, kaum fleckig) über kantigen Holzdeckeln mit 2 intakten, reich gezierten Messingschließen und Schnitttitel. Basel, Michael Furter, 1495.

Hain-Copinger 13628. GW 22498. Goff M-421. Proctor 7728. Pellechet 7732. Schreiber 4604. Schramm XXII, 43ff. Kaufmann-Nabholz 635. Bodleian M-166. Günther 319. Hummel-Wilhelmi 427. Schäfer 231. Madsen 2704. Oates 2830. Ohly-Sack 1949. 1950. Sheehan M-209. Walsh 1245. BMC III, 783. BSB-Ink M-300. CIBN M-264. CBB 2650. CIH 2239. IBE 3893. IBP 3676. IDL 3184. IGI 6319. ISTC im00421000. – Erste illustrierte Ausgabe des "Quadragesimale", einer Predigtsammlung zur Fastenzeit, hier mit Predigten zum Gleichnis des Verlorenen Sohnes ("de filio prodigo"). Der Terminus "Quadragesimale" kommt von dem während der 40-tägigen Fastenzeit von Aschermittwoch bis Karsamstag im Chor der mittelalterlichen Kirchen hängenden Fastentuch, dem "velum quadragesimale", das ein Symbol für den Vorhang des Salomonischen Tempels war.

Johannes Meder, ein 1495-1502 in Basel wirkender Franziskaner, war ein Freund Sebastian Brants, dessen Lobgedicht auf Meders Predigten auf der Titelrückseite abgedruckt ist. Die schönen ganzseitigen Holzschnitte teils mit Darstellungen aus der Geschichte des verlorenen Sohnes, teils mit Szenen aus der Passion Christi. Winkler (Dürer und die Illustrationen zum Narrenschiff, 1951) diskutiert im Detail die Illustrationen des Quadragesimale und hält diese für die besten des Künstlerkreises um Dürer, angefertigt vom wichtigsten Mitarbeiter der Narrenschiffillustration, dem "Meister des Haintz-Narren".

"Sehr schöne erste Ausgabe dieser Geschichte vom verlorenen Sohn, durch Holzschnitte illustriert. Der Verfasser des Buches ist Johannes Meder, ein Franziskaner aus der Mitte des 15. Jahrhunderts" (Neufforge). "Auch die Holzschnitte des Quadragesimale sind wie die im 'Ritter von Thurn' sehr bedeutend" (Muther). In seinem grundlegenden Werk "Dürer und die Illustrationen zum Narrenschiff", 1951, diskutiert F. Winkler im Detail die Holzschnitte des "Quadragesimale", die er für die besten dieses Küntlerkreises hält und die er dem wichtigsten Mitarbeiter Dürers bei der Narrenschiff-Illustration, dem 'Meister des Haintz-Narren' zuschreibt. Gegenüber dessen Anteil an der Narrenschiff-Illustration hätte dieser Künstler Winkler zufolge hier noch an Feinheit und Kraft der Darstellung gewonnen. Wie in dem bei Neufforge beschriebenen Exemplar, sind die Holzschnitte "Alle unkoloriert in ursprünglicher Frische erhalten'. – Nur ganz leicht gebräuntes, kaum fleckiges (nur am Beginn minimale Fingerfleckchen), sehr schönes Exemplar, das bemerkenswert breitrandig ist. Im Vergleich zu dem im British Museum vorhandenen (Blattgröße 15,1 x 10,8 cm), misst das vorliegende deutlich mehr (16,4 x 10,9 cm). Die Holzschnitte in durchgehend bestem, hervorragendem Abdruck (je ca. 10,2 x 7,2 cm), Titelblatt mit winziger Wurmspur in der unteren Ecke, Fol. A1 im weißen Rand unwesentlich eingerissen, das letzte weiße Blatt in der Außenkante beschnitten. Wunderschön rubriziert (Titel mit kalligraphischer Schlaufe) und in zeitgenössischen Einband, der zahlreiche interessante Stempel zeigt, darunter eine Raute mit Adler, kleine Blüten und Schriftbänder "Maria".

Provenienz: Verso Druckermarke mit zeitgenössischem, besonders sauberem Besitzvermerk in grauer Sepia: "Wolfgangus Peischel est possesor huius libri". Dann Tenner, Heidelberg (1970), Sammlung Gerhard Eis, Heidelberg.

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17 Apr 2024
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Meder, Johannes. Quadragesimale de filio prodigo. 232 nn. Bl. 2 Spalten. 26 bzw. 34 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 10,8 x 7,5 cm. Format: 16,5 x 11,2 cm. Mit 18 (2 wdhl.) ganzseitigen Textholzschnitten und großer Druckermarke am Schluss, sowie durchgehender Rubrizierung und zahlreichen roten Lombarden. Blindgeprägtes Pergament d. Z. (Rücken leicht abgerieben und brüchig, wenige Bezugsfehlstellen, beschabt und berieben, kaum fleckig) über kantigen Holzdeckeln mit 2 intakten, reich gezierten Messingschließen und Schnitttitel. Basel, Michael Furter, 1495.

Hain-Copinger 13628. GW 22498. Goff M-421. Proctor 7728. Pellechet 7732. Schreiber 4604. Schramm XXII, 43ff. Kaufmann-Nabholz 635. Bodleian M-166. Günther 319. Hummel-Wilhelmi 427. Schäfer 231. Madsen 2704. Oates 2830. Ohly-Sack 1949. 1950. Sheehan M-209. Walsh 1245. BMC III, 783. BSB-Ink M-300. CIBN M-264. CBB 2650. CIH 2239. IBE 3893. IBP 3676. IDL 3184. IGI 6319. ISTC im00421000. – Erste illustrierte Ausgabe des "Quadragesimale", einer Predigtsammlung zur Fastenzeit, hier mit Predigten zum Gleichnis des Verlorenen Sohnes ("de filio prodigo"). Der Terminus "Quadragesimale" kommt von dem während der 40-tägigen Fastenzeit von Aschermittwoch bis Karsamstag im Chor der mittelalterlichen Kirchen hängenden Fastentuch, dem "velum quadragesimale", das ein Symbol für den Vorhang des Salomonischen Tempels war.

Johannes Meder, ein 1495-1502 in Basel wirkender Franziskaner, war ein Freund Sebastian Brants, dessen Lobgedicht auf Meders Predigten auf der Titelrückseite abgedruckt ist. Die schönen ganzseitigen Holzschnitte teils mit Darstellungen aus der Geschichte des verlorenen Sohnes, teils mit Szenen aus der Passion Christi. Winkler (Dürer und die Illustrationen zum Narrenschiff, 1951) diskutiert im Detail die Illustrationen des Quadragesimale und hält diese für die besten des Künstlerkreises um Dürer, angefertigt vom wichtigsten Mitarbeiter der Narrenschiffillustration, dem "Meister des Haintz-Narren".

"Sehr schöne erste Ausgabe dieser Geschichte vom verlorenen Sohn, durch Holzschnitte illustriert. Der Verfasser des Buches ist Johannes Meder, ein Franziskaner aus der Mitte des 15. Jahrhunderts" (Neufforge). "Auch die Holzschnitte des Quadragesimale sind wie die im 'Ritter von Thurn' sehr bedeutend" (Muther). In seinem grundlegenden Werk "Dürer und die Illustrationen zum Narrenschiff", 1951, diskutiert F. Winkler im Detail die Holzschnitte des "Quadragesimale", die er für die besten dieses Küntlerkreises hält und die er dem wichtigsten Mitarbeiter Dürers bei der Narrenschiff-Illustration, dem 'Meister des Haintz-Narren' zuschreibt. Gegenüber dessen Anteil an der Narrenschiff-Illustration hätte dieser Künstler Winkler zufolge hier noch an Feinheit und Kraft der Darstellung gewonnen. Wie in dem bei Neufforge beschriebenen Exemplar, sind die Holzschnitte "Alle unkoloriert in ursprünglicher Frische erhalten'. – Nur ganz leicht gebräuntes, kaum fleckiges (nur am Beginn minimale Fingerfleckchen), sehr schönes Exemplar, das bemerkenswert breitrandig ist. Im Vergleich zu dem im British Museum vorhandenen (Blattgröße 15,1 x 10,8 cm), misst das vorliegende deutlich mehr (16,4 x 10,9 cm). Die Holzschnitte in durchgehend bestem, hervorragendem Abdruck (je ca. 10,2 x 7,2 cm), Titelblatt mit winziger Wurmspur in der unteren Ecke, Fol. A1 im weißen Rand unwesentlich eingerissen, das letzte weiße Blatt in der Außenkante beschnitten. Wunderschön rubriziert (Titel mit kalligraphischer Schlaufe) und in zeitgenössischen Einband, der zahlreiche interessante Stempel zeigt, darunter eine Raute mit Adler, kleine Blüten und Schriftbänder "Maria".

Provenienz: Verso Druckermarke mit zeitgenössischem, besonders sauberem Besitzvermerk in grauer Sepia: "Wolfgangus Peischel est possesor huius libri". Dann Tenner, Heidelberg (1970), Sammlung Gerhard Eis, Heidelberg.

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17 Apr 2024
Germany, Berlin
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