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LOT 17284880752  |  Catalogue: Art

Münchner Landschaft mit Gespensterschlößl oder Rockerl (später Maigarten).

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By Kobell, Franz Josef Innozenz (1749 Mannheim - München 1822)
Sepia-Pinsel über Bleistift, auf Bütten. 17,9:21,9 cm. Aus dem Album Scizzen nach der Natur bey München" (vgl. Ausst. Katalog: Franz Kobell. Ein Zeichner zwischen Idylle und Realismus, München 2005, S. 17, Abbildung des Albums). Vergleichsliteratur: Katalog: Deutsche Landschaftszeichnungen des 18. Jahrhunderts aus der Graphischen Sammlung Staatsgalerie Stuttgart, Stuttgart 1985, Nrn. 32 u. 33; Th. Herbig: Franz Kobell. Ein Landschaftszeichner um 1800, Traunstein/Reutlingen 1997, Abb. 46-48, Abb. 51 sowie Abb. 74-78 (Farbabb.); Ausst. Katalog: Von Mannheim nach München. Die Künstlerfamilie Kobell, Mannheim/München 1993, Nrn. 38-42, mit Farbabb.; Ausst. Katalog: Franz Kobell, München 2005, Farbabb. S. 40-75. Zu den Überraschungen im zeichnerischen uvre Franz Kobells gehören die zahlreichen Skizzen, die ohne Vorzeichnung mit dem Pinsel in Sepia ausgeführt sind [.] In dieser Art der Landschaftssicht und in ihrer zeichnerischen Umsetzung löst sich Franz Kobell von der Tradition des 17. und 18. Jahrhunderts und darf darin als einer der frühen Vertreter realistischer Landschaftsdarstellung angesehen werden. Da Zeichenstil und Auffassung unverändert bleiben, ist die Datierung nicht eindeutig möglich. Erste Blätter dieser Art dürften bereits im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts entstanden sein." (zitiert aus: Kat. Graphische Sammlung Staatsgalerie Stuttgart 1985, S. 72). Das als Gespensterschlößl" oder Rockerl" bezeichnete Bastionsschlößchen, gehörte zu den Resten der Wallbefestigungen an der heutigen Galeriestraße. Es wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts von der Akademie der Wissenschaften als Sternwarte benutzt. Vor dem 1886 erfolgten Abbruch war hier die Gastwirtschaft Maigarten" untergebracht. Die Bezeichnung Rockerl leitet seinen Namen vermutlich von einem dort früher bestehenden kurfürstlichen rocolo" (Vogelherd) ab. Einer anderen Ableitung zufolge käme das Wort von Rocaille = Grottenwerk, Grottenarbeit, wie sie im 17. Jahrhundert sehr gebräuchlich war. Nach einer Ausbildung zum Kaufmann in Mainz kehrte Franz Kobell 1762 in seine Geburtsstadt Mannheim zurück, wo er von seinem Bruder Ferdinand (1740-1799) auch künstlerisch unterstützt wurde. 1771-1778 bildete er sich zusätzlich an der Mannheimer Zeichnungsakademie aus. 1778 erhielt er von Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz eine Pension, die ihm eine Reise nach Italien ermöglichte, wo er sich hauptsächlich in Rom aufhielt. Hier war er insbesondere dem Maler F. Müller (1749-1825), dem Dichter W. Heise und dem Bildhauer A. Trippel (1744-1793) freundschaftlich verbunden. Die Beschäftigung mit der Malerei N. Poussins (1594-1665) und Cl. Lorrains (1600-1682) hatte großen Einfluß auf sein späteres Werk; er wandte sich ganz und gar der Landschaftskunst zu. Bereits 1780 wurde er zum Hofmaler am 1778 nach München verlegten Mannheimer Hof ernannt. 1784 kehrte er aus Italien nah München zurück. Ab 1793 lebte er in Wohngemeinschaft mit seinem Bruder Ferdinand und seinem Neffen Wilhelm von Kobell (1766-1853) in München. Der zeichnerische Nachlaß des Künstlers wird auf mehr als 10.000 Blatt geschätzt.
Publication year:
Vendor: Galerie Joseph Fach GmbH

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Germany, Oberursel
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By Kobell, Franz Josef Innozenz (1749 Mannheim - München 1822)
Sepia-Pinsel über Bleistift, auf Bütten. 17,9:21,9 cm. Aus dem Album Scizzen nach der Natur bey München" (vgl. Ausst. Katalog: Franz Kobell. Ein Zeichner zwischen Idylle und Realismus, München 2005, S. 17, Abbildung des Albums). Vergleichsliteratur: Katalog: Deutsche Landschaftszeichnungen des 18. Jahrhunderts aus der Graphischen Sammlung Staatsgalerie Stuttgart, Stuttgart 1985, Nrn. 32 u. 33; Th. Herbig: Franz Kobell. Ein Landschaftszeichner um 1800, Traunstein/Reutlingen 1997, Abb. 46-48, Abb. 51 sowie Abb. 74-78 (Farbabb.); Ausst. Katalog: Von Mannheim nach München. Die Künstlerfamilie Kobell, Mannheim/München 1993, Nrn. 38-42, mit Farbabb.; Ausst. Katalog: Franz Kobell, München 2005, Farbabb. S. 40-75. Zu den Überraschungen im zeichnerischen uvre Franz Kobells gehören die zahlreichen Skizzen, die ohne Vorzeichnung mit dem Pinsel in Sepia ausgeführt sind [.] In dieser Art der Landschaftssicht und in ihrer zeichnerischen Umsetzung löst sich Franz Kobell von der Tradition des 17. und 18. Jahrhunderts und darf darin als einer der frühen Vertreter realistischer Landschaftsdarstellung angesehen werden. Da Zeichenstil und Auffassung unverändert bleiben, ist die Datierung nicht eindeutig möglich. Erste Blätter dieser Art dürften bereits im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts entstanden sein." (zitiert aus: Kat. Graphische Sammlung Staatsgalerie Stuttgart 1985, S. 72). Das als Gespensterschlößl" oder Rockerl" bezeichnete Bastionsschlößchen, gehörte zu den Resten der Wallbefestigungen an der heutigen Galeriestraße. Es wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts von der Akademie der Wissenschaften als Sternwarte benutzt. Vor dem 1886 erfolgten Abbruch war hier die Gastwirtschaft Maigarten" untergebracht. Die Bezeichnung Rockerl leitet seinen Namen vermutlich von einem dort früher bestehenden kurfürstlichen rocolo" (Vogelherd) ab. Einer anderen Ableitung zufolge käme das Wort von Rocaille = Grottenwerk, Grottenarbeit, wie sie im 17. Jahrhundert sehr gebräuchlich war. Nach einer Ausbildung zum Kaufmann in Mainz kehrte Franz Kobell 1762 in seine Geburtsstadt Mannheim zurück, wo er von seinem Bruder Ferdinand (1740-1799) auch künstlerisch unterstützt wurde. 1771-1778 bildete er sich zusätzlich an der Mannheimer Zeichnungsakademie aus. 1778 erhielt er von Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz eine Pension, die ihm eine Reise nach Italien ermöglichte, wo er sich hauptsächlich in Rom aufhielt. Hier war er insbesondere dem Maler F. Müller (1749-1825), dem Dichter W. Heise und dem Bildhauer A. Trippel (1744-1793) freundschaftlich verbunden. Die Beschäftigung mit der Malerei N. Poussins (1594-1665) und Cl. Lorrains (1600-1682) hatte großen Einfluß auf sein späteres Werk; er wandte sich ganz und gar der Landschaftskunst zu. Bereits 1780 wurde er zum Hofmaler am 1778 nach München verlegten Mannheimer Hof ernannt. 1784 kehrte er aus Italien nah München zurück. Ab 1793 lebte er in Wohngemeinschaft mit seinem Bruder Ferdinand und seinem Neffen Wilhelm von Kobell (1766-1853) in München. Der zeichnerische Nachlaß des Künstlers wird auf mehr als 10.000 Blatt geschätzt.
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