Nagel, Otto (1894-1967, Berlin) Westhafen an der Putlitzstraße
Westhafen an der Putlitzstraße
Öl auf Leinwand. 1936.
54 x 65 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "Otto Nagel" und datiert.
Schallenberg-Nagel 250a.
Otto Nagel war 1933 noch zum Vorsitzenden des Reichsverbandes Bildender Künstler Deutschlands gewählt worden - die Nationalsozialisten entließen ihn jedoch am Tag darauf aufgrund seines politischen Engagements. Er erhielt Malverbot, seine Werke wurden als "entartet" eingestuft, 1936-1937 wurde er sogar im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Unsere nüchterne Ansicht des Westhafens entstand kurz zuvor, 1936. Die bedrückte, melancholische Stimmung der Zeit spiegelt sich in diesem herbstlichen Blick auf den Putlitzkanal: Kahle Baumäste im linken Bildteil, unter denen wenige Passanten wandeln, korrespondieren mit den leeren Masten der Segelboote rechts und den grauen Schornsteinen des Kraftwerks Moabit im Hintergrund. Das Bild wirkt dennoch einsam und menschenleer. Diesen Eindruck verstärken zudem die kleinen Boote und die dunkel gehaltene Farbpalette mit wenigen Akzenten in Rot.
Provenienz: Fritz Lange, München
Privatbesitz Berlin
Sammlung Jörg Thiede, Berlin
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Westhafen an der Putlitzstraße
Öl auf Leinwand. 1936.
54 x 65 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "Otto Nagel" und datiert.
Schallenberg-Nagel 250a.
Otto Nagel war 1933 noch zum Vorsitzenden des Reichsverbandes Bildender Künstler Deutschlands gewählt worden - die Nationalsozialisten entließen ihn jedoch am Tag darauf aufgrund seines politischen Engagements. Er erhielt Malverbot, seine Werke wurden als "entartet" eingestuft, 1936-1937 wurde er sogar im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Unsere nüchterne Ansicht des Westhafens entstand kurz zuvor, 1936. Die bedrückte, melancholische Stimmung der Zeit spiegelt sich in diesem herbstlichen Blick auf den Putlitzkanal: Kahle Baumäste im linken Bildteil, unter denen wenige Passanten wandeln, korrespondieren mit den leeren Masten der Segelboote rechts und den grauen Schornsteinen des Kraftwerks Moabit im Hintergrund. Das Bild wirkt dennoch einsam und menschenleer. Diesen Eindruck verstärken zudem die kleinen Boote und die dunkel gehaltene Farbpalette mit wenigen Akzenten in Rot.
Provenienz: Fritz Lange, München
Privatbesitz Berlin
Sammlung Jörg Thiede, Berlin