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LOT 902

Omotokpokpo-Maske der Urhobo

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Höhe der Maske: 50 cm.
Höhe mit Halterung: 56 cm.
Aus Holz auf neuerer Metallhalterung.
Nigeria, erste Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Further information on this artwork

In der flachen Küstenregion des Nigerdeltas schwellen die zahlreichen Flüsse mit ihren Hunderten von Flachwasser-Nebenflüssen in der Regenzeit zu einem wahren Labyrinth aus Bächen und Wasserwegen an, die mit der Lagunenküste verbunden sind. Diese fischreichen Gewässer sind die Lebensgrundlage der ansässigen Völker und ermöglichen als Transportwege Handelskontakte zwischen benachbarten Ethenen sowie mit Europäern.

In dieser Umgebung wurden Wassergeister als spirituelle Kräfte für das Geschehen und das Wohlergehen der lokalen Bevölkerung bedeutend. Diese Mächte befinden sich im Wasser als Ganzes, das ebenso unter ihrer Kontrolle steht, wie deren Nutzer. Regelmäßige Tänze zu Musik und Gesang (oworu) dienen zwar vielfach der Unterhaltung, aber haben gewöhnlich auch tieferen Sinn in der Verehrung dieser Wassergeister, um sich deren Wohlwollen zu sichern.

Diese weibliche Maske gehört zur Vielfalt der Wesen, die an diversen Anlässen in einem weißen Kleid auftreten. Der weiße Kalk, der sich an den Ufern der Flüsse ablagert, ist der Übergang zwischen Land und Wasser. Er symbolisiert auch im Tanz die spirituelle Schnittstelle zwischen den Welten. Am wahrscheinlichsten handelt es sich um eine jugendliche Schönheit (omotokpokpo), die auch als Braut oder Kind des Geistes verstanden wird. Hinweise dafür sind die kunstvolle Frisur, die eindrücklichen Skarifizierungen und die polychrome Fassung. Die rote Farbe soll dabei an den schönen Ton der mit Öl eingeriebenen Haut erinnern und steht allgemein für Fruchtbarkeit, Schönheit, Klasse und Würde. Alters- und Gebrauchssp.

Proveninenz:
Deutsche Privatsammlung.
Auktion Koller, Zürich, 29. November 2010, Lot Nr. 160.
Österreichische Privatsammlung.

Literatur:
Perkins Foss, Where Gods and Mortals Meet, Museum for African Art, New York 2004. (12301418) (18)

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Estimate
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Time, Location
03 Jul 2020
Germany, Munich
Auction House
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Höhe der Maske: 50 cm.
Höhe mit Halterung: 56 cm.
Aus Holz auf neuerer Metallhalterung.
Nigeria, erste Hälfte des 20. Jahrhunderts.

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In der flachen Küstenregion des Nigerdeltas schwellen die zahlreichen Flüsse mit ihren Hunderten von Flachwasser-Nebenflüssen in der Regenzeit zu einem wahren Labyrinth aus Bächen und Wasserwegen an, die mit der Lagunenküste verbunden sind. Diese fischreichen Gewässer sind die Lebensgrundlage der ansässigen Völker und ermöglichen als Transportwege Handelskontakte zwischen benachbarten Ethenen sowie mit Europäern.

In dieser Umgebung wurden Wassergeister als spirituelle Kräfte für das Geschehen und das Wohlergehen der lokalen Bevölkerung bedeutend. Diese Mächte befinden sich im Wasser als Ganzes, das ebenso unter ihrer Kontrolle steht, wie deren Nutzer. Regelmäßige Tänze zu Musik und Gesang (oworu) dienen zwar vielfach der Unterhaltung, aber haben gewöhnlich auch tieferen Sinn in der Verehrung dieser Wassergeister, um sich deren Wohlwollen zu sichern.

Diese weibliche Maske gehört zur Vielfalt der Wesen, die an diversen Anlässen in einem weißen Kleid auftreten. Der weiße Kalk, der sich an den Ufern der Flüsse ablagert, ist der Übergang zwischen Land und Wasser. Er symbolisiert auch im Tanz die spirituelle Schnittstelle zwischen den Welten. Am wahrscheinlichsten handelt es sich um eine jugendliche Schönheit (omotokpokpo), die auch als Braut oder Kind des Geistes verstanden wird. Hinweise dafür sind die kunstvolle Frisur, die eindrücklichen Skarifizierungen und die polychrome Fassung. Die rote Farbe soll dabei an den schönen Ton der mit Öl eingeriebenen Haut erinnern und steht allgemein für Fruchtbarkeit, Schönheit, Klasse und Würde. Alters- und Gebrauchssp.

Proveninenz:
Deutsche Privatsammlung.
Auktion Koller, Zürich, 29. November 2010, Lot Nr. 160.
Österreichische Privatsammlung.

Literatur:
Perkins Foss, Where Gods and Mortals Meet, Museum for African Art, New York 2004. (12301418) (18)

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Germany, Munich
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