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PABLO PICASSO

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PABLO PICASSO
(1881 Málaga - 1973 Mougins)

Minotaure caressant une femme. Blatt 84 aus La Suite Vollard, 1933
Radierung, 29 x 36 (33,5 x 44,8) cm, rechts unten in Blei signiert, vertikales Wasserzeichen am linken Rand. Original-Blatt von 1933. Gedruckt bei Lacourière.

Zwei kleine bräunliche Flecken am rechten Rand der Darstellung, ansonsten in sehr gutem Zustand.

Provenienz: Privatbesitz Nordrheinwestfalen

Pablo Picasso ist der wohl außergewöhnlichste Künstler des 20. Jahrhunderts. Kein anderer wird so stark mit der klassischen Moderne assoziiert wie er. Schon mit 14 Jahren wurde er an der Akademie der Schönen Künste von Barcelona aufgenommen und übersprang die ersten zwei Klassen. Nur kurz besuchte er die Kunstakademie in Madrid, lebte eine Zeit lang zwischen Madrid, Barcelona und Paris. Am Anfang seines künstlerischen Schaffens standen zwischen 1901 und 1904 die Blaue Phase, von 1905 bis 1907 die rosa Phase und ab 1908 die Begründung des Kubismus mit Georges Braque. Kaum ein anderer arbeitete mit solch vielseitigen Materialien und Medien: Ölgemälde, Wandbilder, Collagen aus Papier, Holz Blech und Sand, Drahtplastiken, Eisenskulpturen, Druckgrafik, Keramiken und Betonskulpturen gehören zu Picassos Œuvre. Sein letzter Wohnort war Mougins in der Nähe von Cannes. Zusammen mit Künstlern wie Edvard Munch, Henri Matisse, Vincent van Gogh, Paul Cezanne, Paul Klee, Franz Marc, Paul Gauguin, Joan Miró und Max Ernst prägte er die Kunst des 20. Jahrhunderts.

Die 100 Arbeiten umfassende Suite Vollard gilt als Picassos grafisches Meisterwerk. Er schuf sie zwischen 1930 und 1937 auf Anregung des Kunsthändlers und Verlegers Ambroise Vollard. Dieser starb 1939 nach einem Autounfall und die Mappe wurde erst nach seinem Tod herausgegeben. Sie ist generell im neoklassischen Stil gehalten, allerdings integriert Picasso gekonnt weitere Stilrichtungen. Eine besondere Bedeutung kommt dem Grafikzyklus nicht nur wegen seines außergewöhnlichen Umfangs zu. Vor allem die behandelten Themen heben ihn nicht nur in Picassos Werk, sondern in der Kunstgeschichte generell, hervor. Es geht um das Verhältnis von Künstler, Modell und Kunstwerk, insbesondere Szenen aus dem Atelier des Bildhauers sind dabei von Interesse. Außerdem sind der Geschlechterkampf zwischen Mann und Frau sowie der Mythos vom Minotaurus zentrale Motive. Picassos handwerkliches Geschick und seine unbändige Experimentierfreude kommen in jeder Grafik zu vollendetem Ausdruck. Autobiographische sowie zeitgeschichtliche Ereignisse hinterlassen in der Mappe, die immerhin über den Zeitraum von sieben Jahren geschaffen wurde, ihre Spuren. So beeinflussten das Aufkommen des Faschismus in Europa, der Bürgerkrieg in Spanien und Picassos Leben zwischen zwei Frauen - seiner Ehefrau und seiner Geliebten - einen großen Teil ebendieser Jahre zwischen 1930 und 1937.
In der vorliegenden Grafik ist das Selbstporträt des Künstlers gleich drei Mal zu finden: Im gekrönten Maler, der Büste und dem verliebten Minotaurus stellt er sich selbst dar. Die Rezeption des Minotaurus in der Bildenden Kunst, einem Mischwesen aus Mensch und Stier, ist so alt wie die griechische Mythologie selbst. Bei Picasso agiert er häufig als Alter Ego, vor allem auch in der Suite Vollard. Das Fabelwesen drückt nicht nur unbändige Kraft und Dominanz aus, sondern bekommt von Picasso auch eine zärtliche, erotische Seite verliehen. Dabei changiert die Figur zwischen Liebhaber und Angreifer. Innerhalb der Suite Vollard und der sieben Jahre ihrer Entstehung vollzieht die Figur des Minotaurus eine Wandlung hin zu einem tragischen, blinden und impotenten Wesen. Obwohl die 100 Arbeiten wiederkehrende Themen und eine Entwicklung auf diversen Ebenen aufweisen, wurde jede Grafik als Einzelwerk geschaffen und steht somit auch für sich.
Schlagwörter: 20. Jahrhundert, Klassische Moderne, Moderne Kunst, Mythologie, Surrealismus

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20 Apr 2024
Germany, Leipzig
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PABLO PICASSO
(1881 Málaga - 1973 Mougins)

Minotaure caressant une femme. Blatt 84 aus La Suite Vollard, 1933
Radierung, 29 x 36 (33,5 x 44,8) cm, rechts unten in Blei signiert, vertikales Wasserzeichen am linken Rand. Original-Blatt von 1933. Gedruckt bei Lacourière.

Zwei kleine bräunliche Flecken am rechten Rand der Darstellung, ansonsten in sehr gutem Zustand.

Provenienz: Privatbesitz Nordrheinwestfalen

Pablo Picasso ist der wohl außergewöhnlichste Künstler des 20. Jahrhunderts. Kein anderer wird so stark mit der klassischen Moderne assoziiert wie er. Schon mit 14 Jahren wurde er an der Akademie der Schönen Künste von Barcelona aufgenommen und übersprang die ersten zwei Klassen. Nur kurz besuchte er die Kunstakademie in Madrid, lebte eine Zeit lang zwischen Madrid, Barcelona und Paris. Am Anfang seines künstlerischen Schaffens standen zwischen 1901 und 1904 die Blaue Phase, von 1905 bis 1907 die rosa Phase und ab 1908 die Begründung des Kubismus mit Georges Braque. Kaum ein anderer arbeitete mit solch vielseitigen Materialien und Medien: Ölgemälde, Wandbilder, Collagen aus Papier, Holz Blech und Sand, Drahtplastiken, Eisenskulpturen, Druckgrafik, Keramiken und Betonskulpturen gehören zu Picassos Œuvre. Sein letzter Wohnort war Mougins in der Nähe von Cannes. Zusammen mit Künstlern wie Edvard Munch, Henri Matisse, Vincent van Gogh, Paul Cezanne, Paul Klee, Franz Marc, Paul Gauguin, Joan Miró und Max Ernst prägte er die Kunst des 20. Jahrhunderts.

Die 100 Arbeiten umfassende Suite Vollard gilt als Picassos grafisches Meisterwerk. Er schuf sie zwischen 1930 und 1937 auf Anregung des Kunsthändlers und Verlegers Ambroise Vollard. Dieser starb 1939 nach einem Autounfall und die Mappe wurde erst nach seinem Tod herausgegeben. Sie ist generell im neoklassischen Stil gehalten, allerdings integriert Picasso gekonnt weitere Stilrichtungen. Eine besondere Bedeutung kommt dem Grafikzyklus nicht nur wegen seines außergewöhnlichen Umfangs zu. Vor allem die behandelten Themen heben ihn nicht nur in Picassos Werk, sondern in der Kunstgeschichte generell, hervor. Es geht um das Verhältnis von Künstler, Modell und Kunstwerk, insbesondere Szenen aus dem Atelier des Bildhauers sind dabei von Interesse. Außerdem sind der Geschlechterkampf zwischen Mann und Frau sowie der Mythos vom Minotaurus zentrale Motive. Picassos handwerkliches Geschick und seine unbändige Experimentierfreude kommen in jeder Grafik zu vollendetem Ausdruck. Autobiographische sowie zeitgeschichtliche Ereignisse hinterlassen in der Mappe, die immerhin über den Zeitraum von sieben Jahren geschaffen wurde, ihre Spuren. So beeinflussten das Aufkommen des Faschismus in Europa, der Bürgerkrieg in Spanien und Picassos Leben zwischen zwei Frauen - seiner Ehefrau und seiner Geliebten - einen großen Teil ebendieser Jahre zwischen 1930 und 1937.
In der vorliegenden Grafik ist das Selbstporträt des Künstlers gleich drei Mal zu finden: Im gekrönten Maler, der Büste und dem verliebten Minotaurus stellt er sich selbst dar. Die Rezeption des Minotaurus in der Bildenden Kunst, einem Mischwesen aus Mensch und Stier, ist so alt wie die griechische Mythologie selbst. Bei Picasso agiert er häufig als Alter Ego, vor allem auch in der Suite Vollard. Das Fabelwesen drückt nicht nur unbändige Kraft und Dominanz aus, sondern bekommt von Picasso auch eine zärtliche, erotische Seite verliehen. Dabei changiert die Figur zwischen Liebhaber und Angreifer. Innerhalb der Suite Vollard und der sieben Jahre ihrer Entstehung vollzieht die Figur des Minotaurus eine Wandlung hin zu einem tragischen, blinden und impotenten Wesen. Obwohl die 100 Arbeiten wiederkehrende Themen und eine Entwicklung auf diversen Ebenen aufweisen, wurde jede Grafik als Einzelwerk geschaffen und steht somit auch für sich.
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