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PISSARRO, CAMILLE

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Saint-Thomas 1830 - 1903 Paris

"Femme étendant du linge, Éragny, étude".

Öl auf Malkarton, auf Lwd.,
Mgr.-Stpl. (Lugt 613a) u.l.,
73x60 cm

(Bitte scrollen Sie nach unten für die deutsche Version.)

Certificate of authenticity: Lionel Pissarro, Paris, March 6, 2006.

Provenance: Julie Vellay-Pissarro, Paris (inheritance); Galerie Georges Petit, auction, Paris, December 3, 1928, lot no. 43; Bernard Davis, Philadelphia; Parke-Bernet, auction, New York, April 13, 1944, lot no. 46; private property, USA, 1944-2003; Sotheby's, New York, May 7, 2003, lot no. 132; private property, Switzerland.

Literature: Ludovic-Rodo Pissarro/Lionello Venturi, Camille Pissarro. Son art - son oeuvre, Paris 1939, no. 716; Joachim Pissarro/Claire Durand-Ruel Snollaerts, Pissarro. Catalogue critique des peintures, vol. 3, Paris 2005, p. 558, no. 853 (illustrated); Joachim Pissarro, Pioneering Modern Painting: Cézanne and Pissarro 1865-1885, exhibition catalog (MoMA, New York/Los Angeles County Museum/Musée d'Orsay), New York 2005, p. 64 (illustrated).

The work is dated to around 1887.

During his frequent visits to Pontoise, Pissarro always met other Impressionists. An encounter with Georges Seurat in 1885 prompted him to study the technique of pointillism more intensively. It can be assumed that the work on offer, which is a study for a painting currently preserved in the Musée d'Orsay in Paris, is evidence of this exchange. However, Pissarro did not break down the paint into the pure, small dots of color typical for Pointillism, he instead used the distinctive "virgules", that he placed next to each other in a strict, almost schematic manner, already mixed in color.

Echtheitsbestätigung: Lionel Pissarro, Paris, 6. März 2006.

Provenienz: Julie Vellay-Pissarro, Paris (Erbschaft); Galerie Georges Petit, Auktion, Paris, 3 Dezember 1928, Lot-Nr. 43; Bernard Davis, Philadelphia; Parke-Bernet, Auktion, New York, 13. April 1944, Lot-Nr. 46; Privatbesitz, USA, 1944-2003; Sotheby's, New York, 7. Mai 2003, Lot-Nr. 132; Privatbesitz, Schweiz.

Literatur: Ludovic-Rodo Pissarro/Lionello Venturi, Camille Pissarro. Son art - son oeuvre, Paris 1939, Nr. 716; Joachim Pissarro/Claire Durand-Ruel Snollaerts, Pissarro. Catalogue critique des peintures, Bd. 3, Paris 2005, S. 558, Nr. 853 (mit Abbildung); Joachim Pissarro, Pioneering Modern Painting: Cézanne and Pissarro 1865-1885, Ausstellungskatalog (MoMA, New York/Los Angeles County Museum/Musée d'Orsay), New York 2005, S. 64 (mit Abbildung).

Das Werk wird in die Zeit um 1887 datiert.

Im Jahr 1852 zog Camille Pissarro nach Paris, um seiner Leidenschaft für die Malerei nachzugehen. Die formale Ausbildung erhielt er an der École des Beaux-Arts, wo er bei Jean-Baptiste-Camille Corot studierte und dessen Malerei ihn in seinen Anfangsjahren stark prägte. 1859 lernte er an der Académie Suisse Claude Monet kennen, mit dem ihn in der Folge sowohl eine Freundschaft als auch reger Gedankenaustausch verband. Im November 1870 floh er zur gleichen Zeit wie Monet vor dem Deutsch-Französischen Krieg nach London. In der National Gallery wurden die beiden vom reinen Licht der Bilder William Turners überwältigt und entwickelten unmittelbar nach diesem Erlebnis den für die nachfolgenden Künstlergenerationen richtungsweisenden Stil des Impressionismus. Camille Pissarro gehörte 1874 zu den treibenden Kräften, die die erste Impressionistenausstellung organisierten. Trotz zunächst ausbleibender positiver Kritik und finanzieller Zuwendungen war Pissarro überzeugt von der Wichtigkeit des Austausches und der Zusammenarbeit zwischen Künstlern und beteiligte sich bis 1882 an sämtlichen weiteren Impressionistenausstellungen. In den 1880er Jahren lernte er Paul Signac und Georges Seurat kennen und begann deren Pointillismus zu adaptieren, was einer Abkehr von seinen früheren Werken gleichkam. Anhand einer strikten Anwendung von Primär- und Komplementärfarben und einem kurzen, kommaähnlichen Pinselstrich entstanden Werke, in denen sich das Sujet unter dem Eindruck atmosphärischer Effekte aufzulösen schien. Neben Pariser Stadtansichten spielten besonders die Landschaftsstriche um Pontoise, wo sich Pissarro nach 1871 für mehrere Jahre niedergelassen hatte, eine zentrale Rolle im Schaffen des Künstlers. Durch alle Werkphasen hindurch blieb der Franzose ein virtuoser Techniker, ohne dass seine schlichte Naturauffassung oder seine Empfindungstiefe darunter gelitten hätten. Seine Karriere verlief jedoch nicht ohne Herausforderungen, kämpfte er doch sein ganzes Leben lang mit finanziellen Engpässen. Eine verdiente Würdigung fand sein Oeuvre erst 1892 durch die grosse Retrospektive bei seinem Förderer, dem Kunsthändler Paul Durand-Ruel.

Anlässlich der häufigen Besuche in Pontoise traf Pissarro stets auf andere Impressionisten. Eine Begegnung mit Georges Seurat 1885 veranlasste ihn, sich intensiver mit der Technik des Pointillismus auseinanderzusetzen. Es ist anzunehmen, dass das angebotene Werk, das eine Studie zu einem heute im Musée d'Orsay in Paris aufbewahrten Gemälde darstellt, Zeugnis dieser Auseinandersetzung ist. Jedoch zerlegte Pissarro die Farbe nicht in die dem Pointillismus eigenen, reinen kleinen Farbpunkte, sondern verwendete an ihrer Stelle die charakteristischen "virgules", die er, farblich bereits gemischt, streng, ja fast schematisch nebeneinandersetzte.

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Estimate
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Time, Location
03 May 2024
Switzerland, Berne

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Saint-Thomas 1830 - 1903 Paris

"Femme étendant du linge, Éragny, étude".

Öl auf Malkarton, auf Lwd.,
Mgr.-Stpl. (Lugt 613a) u.l.,
73x60 cm

(Bitte scrollen Sie nach unten für die deutsche Version.)

Certificate of authenticity: Lionel Pissarro, Paris, March 6, 2006.

Provenance: Julie Vellay-Pissarro, Paris (inheritance); Galerie Georges Petit, auction, Paris, December 3, 1928, lot no. 43; Bernard Davis, Philadelphia; Parke-Bernet, auction, New York, April 13, 1944, lot no. 46; private property, USA, 1944-2003; Sotheby's, New York, May 7, 2003, lot no. 132; private property, Switzerland.

Literature: Ludovic-Rodo Pissarro/Lionello Venturi, Camille Pissarro. Son art - son oeuvre, Paris 1939, no. 716; Joachim Pissarro/Claire Durand-Ruel Snollaerts, Pissarro. Catalogue critique des peintures, vol. 3, Paris 2005, p. 558, no. 853 (illustrated); Joachim Pissarro, Pioneering Modern Painting: Cézanne and Pissarro 1865-1885, exhibition catalog (MoMA, New York/Los Angeles County Museum/Musée d'Orsay), New York 2005, p. 64 (illustrated).

The work is dated to around 1887.

During his frequent visits to Pontoise, Pissarro always met other Impressionists. An encounter with Georges Seurat in 1885 prompted him to study the technique of pointillism more intensively. It can be assumed that the work on offer, which is a study for a painting currently preserved in the Musée d'Orsay in Paris, is evidence of this exchange. However, Pissarro did not break down the paint into the pure, small dots of color typical for Pointillism, he instead used the distinctive "virgules", that he placed next to each other in a strict, almost schematic manner, already mixed in color.

Echtheitsbestätigung: Lionel Pissarro, Paris, 6. März 2006.

Provenienz: Julie Vellay-Pissarro, Paris (Erbschaft); Galerie Georges Petit, Auktion, Paris, 3 Dezember 1928, Lot-Nr. 43; Bernard Davis, Philadelphia; Parke-Bernet, Auktion, New York, 13. April 1944, Lot-Nr. 46; Privatbesitz, USA, 1944-2003; Sotheby's, New York, 7. Mai 2003, Lot-Nr. 132; Privatbesitz, Schweiz.

Literatur: Ludovic-Rodo Pissarro/Lionello Venturi, Camille Pissarro. Son art - son oeuvre, Paris 1939, Nr. 716; Joachim Pissarro/Claire Durand-Ruel Snollaerts, Pissarro. Catalogue critique des peintures, Bd. 3, Paris 2005, S. 558, Nr. 853 (mit Abbildung); Joachim Pissarro, Pioneering Modern Painting: Cézanne and Pissarro 1865-1885, Ausstellungskatalog (MoMA, New York/Los Angeles County Museum/Musée d'Orsay), New York 2005, S. 64 (mit Abbildung).

Das Werk wird in die Zeit um 1887 datiert.

Im Jahr 1852 zog Camille Pissarro nach Paris, um seiner Leidenschaft für die Malerei nachzugehen. Die formale Ausbildung erhielt er an der École des Beaux-Arts, wo er bei Jean-Baptiste-Camille Corot studierte und dessen Malerei ihn in seinen Anfangsjahren stark prägte. 1859 lernte er an der Académie Suisse Claude Monet kennen, mit dem ihn in der Folge sowohl eine Freundschaft als auch reger Gedankenaustausch verband. Im November 1870 floh er zur gleichen Zeit wie Monet vor dem Deutsch-Französischen Krieg nach London. In der National Gallery wurden die beiden vom reinen Licht der Bilder William Turners überwältigt und entwickelten unmittelbar nach diesem Erlebnis den für die nachfolgenden Künstlergenerationen richtungsweisenden Stil des Impressionismus. Camille Pissarro gehörte 1874 zu den treibenden Kräften, die die erste Impressionistenausstellung organisierten. Trotz zunächst ausbleibender positiver Kritik und finanzieller Zuwendungen war Pissarro überzeugt von der Wichtigkeit des Austausches und der Zusammenarbeit zwischen Künstlern und beteiligte sich bis 1882 an sämtlichen weiteren Impressionistenausstellungen. In den 1880er Jahren lernte er Paul Signac und Georges Seurat kennen und begann deren Pointillismus zu adaptieren, was einer Abkehr von seinen früheren Werken gleichkam. Anhand einer strikten Anwendung von Primär- und Komplementärfarben und einem kurzen, kommaähnlichen Pinselstrich entstanden Werke, in denen sich das Sujet unter dem Eindruck atmosphärischer Effekte aufzulösen schien. Neben Pariser Stadtansichten spielten besonders die Landschaftsstriche um Pontoise, wo sich Pissarro nach 1871 für mehrere Jahre niedergelassen hatte, eine zentrale Rolle im Schaffen des Künstlers. Durch alle Werkphasen hindurch blieb der Franzose ein virtuoser Techniker, ohne dass seine schlichte Naturauffassung oder seine Empfindungstiefe darunter gelitten hätten. Seine Karriere verlief jedoch nicht ohne Herausforderungen, kämpfte er doch sein ganzes Leben lang mit finanziellen Engpässen. Eine verdiente Würdigung fand sein Oeuvre erst 1892 durch die grosse Retrospektive bei seinem Förderer, dem Kunsthändler Paul Durand-Ruel.

Anlässlich der häufigen Besuche in Pontoise traf Pissarro stets auf andere Impressionisten. Eine Begegnung mit Georges Seurat 1885 veranlasste ihn, sich intensiver mit der Technik des Pointillismus auseinanderzusetzen. Es ist anzunehmen, dass das angebotene Werk, das eine Studie zu einem heute im Musée d'Orsay in Paris aufbewahrten Gemälde darstellt, Zeugnis dieser Auseinandersetzung ist. Jedoch zerlegte Pissarro die Farbe nicht in die dem Pointillismus eigenen, reinen kleinen Farbpunkte, sondern verwendete an ihrer Stelle die charakteristischen "virgules", die er, farblich bereits gemischt, streng, ja fast schematisch nebeneinandersetzte.

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03 May 2024
Switzerland, Berne