Search Price Results
Wish

LOT 6708

Parme, Julien de – Jupiter und Juno

[ translate ]

Jupiter, in den Armen der Juno eingeschlafen.

Feder in Braun mit Einfassungslinie in brauner Feder. 24,2 x 18,8 cm (Darstellungsgröße). Monogrammiert, datiert und eigenhändig bezeichnet "Iliade XIV / J. 1772 / Fait d'après le Tableau".

Die vorliegende Zeichnung entstand nach dem verlorengegangenen Gemälde Jupiter, in den Armen der Juno eingeschlafen, das Julien de Parme 1772 in Rom für den russischen Fürsten Nikolai Galitzin geschaffen hatte. Als dieser jedoch seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachkam, wurde das Werk schließlich 1782 von dem Herzog von Nivernais erworben. Die mythologische Komposition mit lebensgroßen Figuren fand allgemeine Anerkennung; Johan Tobias Sergel äußerte sich sehr lobend und fertigte eine Skizze nach dem Gemälde an, das Julien in seinem Atelier der römischen Öffentlichkeit vorgeführt hatte. Laut der eigenhändigen Inschrift handelt es sich um einen ricordo des Künstlers. Wiedergegeben ist eine berühmte, jedoch künstlerisch nur selten dargestellte Episode aus dem vierzehnten Buch der Ilias. Juno, die Schutzgöttin der Trojaner, versucht ihren Gatten Jupiter vom Kriegsgeschehen abzulenken. Sie verführt ihn mit Hilfe des Zaubergürtels der Venus und überredet Hypnos, Jupiter nach der Liebestat in Schlaf zu versetzen. Julien hat das Geschehen auf originelle und sehr spirituelle Weise interpretiert. Die ganze Aufmerksamkeit des Betrachters ist auf das unfreiwillige Liebespaar gelenkt, das die Komposition beherrscht. Die jugendliche und verführerische Juno blickt den Betrachter fast komplizenhaft an, während der überlistete und notorisch treulose Gatte in einem tiefen Schlummer versunken ist. Die mit leiser Ironie vorgetragene Botschaft lautet, dass nicht der virile Obergott Jupiter, sondern eine Frau die Geschicke Trojas bestimmt. Klassizistische Eleganz und eine subtile Dramaturgie verbinden sich zu einer Schöpfung von großem künstlerischen Reiz. - Der 1779 verlegte Reproduktionsstich von Guillaume-Philippe Benoist nach dem Gemälde liegt in einem Probedruck vor der Schrift bei. Das Blatt ist selten.

[ translate ]

View it on
Sale price
Unlock
Estimate
Unlock
Time, Location
03 Dec 2021
Germany, Berlin
Auction House
Unlock

[ translate ]

Jupiter, in den Armen der Juno eingeschlafen.

Feder in Braun mit Einfassungslinie in brauner Feder. 24,2 x 18,8 cm (Darstellungsgröße). Monogrammiert, datiert und eigenhändig bezeichnet "Iliade XIV / J. 1772 / Fait d'après le Tableau".

Die vorliegende Zeichnung entstand nach dem verlorengegangenen Gemälde Jupiter, in den Armen der Juno eingeschlafen, das Julien de Parme 1772 in Rom für den russischen Fürsten Nikolai Galitzin geschaffen hatte. Als dieser jedoch seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachkam, wurde das Werk schließlich 1782 von dem Herzog von Nivernais erworben. Die mythologische Komposition mit lebensgroßen Figuren fand allgemeine Anerkennung; Johan Tobias Sergel äußerte sich sehr lobend und fertigte eine Skizze nach dem Gemälde an, das Julien in seinem Atelier der römischen Öffentlichkeit vorgeführt hatte. Laut der eigenhändigen Inschrift handelt es sich um einen ricordo des Künstlers. Wiedergegeben ist eine berühmte, jedoch künstlerisch nur selten dargestellte Episode aus dem vierzehnten Buch der Ilias. Juno, die Schutzgöttin der Trojaner, versucht ihren Gatten Jupiter vom Kriegsgeschehen abzulenken. Sie verführt ihn mit Hilfe des Zaubergürtels der Venus und überredet Hypnos, Jupiter nach der Liebestat in Schlaf zu versetzen. Julien hat das Geschehen auf originelle und sehr spirituelle Weise interpretiert. Die ganze Aufmerksamkeit des Betrachters ist auf das unfreiwillige Liebespaar gelenkt, das die Komposition beherrscht. Die jugendliche und verführerische Juno blickt den Betrachter fast komplizenhaft an, während der überlistete und notorisch treulose Gatte in einem tiefen Schlummer versunken ist. Die mit leiser Ironie vorgetragene Botschaft lautet, dass nicht der virile Obergott Jupiter, sondern eine Frau die Geschicke Trojas bestimmt. Klassizistische Eleganz und eine subtile Dramaturgie verbinden sich zu einer Schöpfung von großem künstlerischen Reiz. - Der 1779 verlegte Reproduktionsstich von Guillaume-Philippe Benoist nach dem Gemälde liegt in einem Probedruck vor der Schrift bei. Das Blatt ist selten.

[ translate ]
Sale price
Unlock
Estimate
Unlock
Time, Location
03 Dec 2021
Germany, Berlin
Auction House
Unlock