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LOT 166

Paul Bril, um 1553/54 Antwerpen – 1626 Rom, Der Heilige Hieronymus in felsiger Landschaft

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Öl auf Kupferplatte.
21 x 28 cm.
Unten mittig signiert „P:BRIL 1594 f.“.

Beigegeben ein naturwissenschaftlicher Laboruntersuchungsbericht von Prof. Dr. Elisabeth Jägers/ Dr. Gerhard Jägers, Bornheim, 2016, mit Bestätigung der Altersangabe.

Nicht selten finden sich im Werk des Meisters die beiden Elemente Landschaft und Figur ausgewogen und gleichberechtigt vereint. So bildet hier die Einsiedlergestalt des Heiligen Hieronymus zwar das Bildzentrum, jedoch bietet sich die umgebende Landschaft als ein höchst detailreicher Schauplatz. Das Rot des Mantels steht dabei komplementär zum landschaftlichen Grün, wobei die Hauptbedeutung natürlich der Darstellung des Heiligen gilt. Mit gefalteten Händen hält der langbärtige Eremit das Gesicht gen Himmel gerichtet, kniend zwischen einem Schädel links und dem lagernden Löwen in der rechten Bildecke, seinen Attributen. Dass der Löwe wie fordernd auf den Bildbetrachter blickt, darf wohl als zusätzliche mahnende Botschaft des Malers zu verstehen sein.
Die Landschaft steigt beidseitig felsig hoch, rechts mit Klausurkapelle, Gebäuden und kleinen Figuren, sowie links mit heller erleuchteten Felsen und einem Baum, an dem der Kardinalshut hängt. Der Hintergrund ist als weite, endlose Talsenke wiedergegeben. Durch diesen Eindruck vermittelt der Maler die Weltabgeschiedenheit des frommen Kirchenvaters.
Die Bilddetails sind äußerst feinpinselig und delikat vorgeführt, was etwa bei der nur leisen Andeutung des Nimbusreifs bemerkbar wird. Zudem betrachte man nur die minitaturhaft gemalten Details, wie Vögel, Schafe, vor allem aber die winzig kleine Biene auf einem hellen Stein rechts des Schädels. In der Zusammensicht mit dem davorliegenden Buch mag dies als ikonologischer Verweis auf den Fleiß des Autors und Kirchenvaters verstanden werden.
Die Maltradition von Joachim Patinir und Pieter Bruegel d. Ä. ist bei diesem wohl in Rom Anfang der 1590er- Jahre entstandenen Werk noch deutlich zu erkennen. A.R.

Provenienz:
Privatsammlung, Bayern.
Privatsammlung, Niederrhein.

Anmerkung:
Zum Werkvergleich können hier weitere Gemälde im Verzeichnis von Cappelletti (Nr. 15-21) herangezogen werden.

Literatur:
Vgl. Francesca Cappelletti, Paulus Bril. 1580-1630, Rom 2005, S. 216 ff. (13411523) (11)

Paul Bril,
1553/54 Antwerp – 1626 Rome

SAINT GEROME IN ROCKY LANDSCAPE
Oil on copper plate.
21 x 28 cm.
Signed at lower centre “P:BRIL 1594 f.”

Accompanied by a scientific report by Professor Dr Elisabeth Jägers/ Dr Gerhard Jägers, Bornheim, 2016 with age confirmation.

Notes:
Other paintings in Cappelletti‘s catalogue raisonné (nos. 15-21) lends themselves for comparison.

Literature:
Francesca Cappelletti, Paulus Bril. 1580 – 1630, Rome 2005, pp. 216.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Estimate
Unlock
Time, Location
08 Dec 2022
Germany, Munich
Auction House
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Öl auf Kupferplatte.
21 x 28 cm.
Unten mittig signiert „P:BRIL 1594 f.“.

Beigegeben ein naturwissenschaftlicher Laboruntersuchungsbericht von Prof. Dr. Elisabeth Jägers/ Dr. Gerhard Jägers, Bornheim, 2016, mit Bestätigung der Altersangabe.

Nicht selten finden sich im Werk des Meisters die beiden Elemente Landschaft und Figur ausgewogen und gleichberechtigt vereint. So bildet hier die Einsiedlergestalt des Heiligen Hieronymus zwar das Bildzentrum, jedoch bietet sich die umgebende Landschaft als ein höchst detailreicher Schauplatz. Das Rot des Mantels steht dabei komplementär zum landschaftlichen Grün, wobei die Hauptbedeutung natürlich der Darstellung des Heiligen gilt. Mit gefalteten Händen hält der langbärtige Eremit das Gesicht gen Himmel gerichtet, kniend zwischen einem Schädel links und dem lagernden Löwen in der rechten Bildecke, seinen Attributen. Dass der Löwe wie fordernd auf den Bildbetrachter blickt, darf wohl als zusätzliche mahnende Botschaft des Malers zu verstehen sein.
Die Landschaft steigt beidseitig felsig hoch, rechts mit Klausurkapelle, Gebäuden und kleinen Figuren, sowie links mit heller erleuchteten Felsen und einem Baum, an dem der Kardinalshut hängt. Der Hintergrund ist als weite, endlose Talsenke wiedergegeben. Durch diesen Eindruck vermittelt der Maler die Weltabgeschiedenheit des frommen Kirchenvaters.
Die Bilddetails sind äußerst feinpinselig und delikat vorgeführt, was etwa bei der nur leisen Andeutung des Nimbusreifs bemerkbar wird. Zudem betrachte man nur die minitaturhaft gemalten Details, wie Vögel, Schafe, vor allem aber die winzig kleine Biene auf einem hellen Stein rechts des Schädels. In der Zusammensicht mit dem davorliegenden Buch mag dies als ikonologischer Verweis auf den Fleiß des Autors und Kirchenvaters verstanden werden.
Die Maltradition von Joachim Patinir und Pieter Bruegel d. Ä. ist bei diesem wohl in Rom Anfang der 1590er- Jahre entstandenen Werk noch deutlich zu erkennen. A.R.

Provenienz:
Privatsammlung, Bayern.
Privatsammlung, Niederrhein.

Anmerkung:
Zum Werkvergleich können hier weitere Gemälde im Verzeichnis von Cappelletti (Nr. 15-21) herangezogen werden.

Literatur:
Vgl. Francesca Cappelletti, Paulus Bril. 1580-1630, Rom 2005, S. 216 ff. (13411523) (11)

Paul Bril,
1553/54 Antwerp – 1626 Rome

SAINT GEROME IN ROCKY LANDSCAPE
Oil on copper plate.
21 x 28 cm.
Signed at lower centre “P:BRIL 1594 f.”

Accompanied by a scientific report by Professor Dr Elisabeth Jägers/ Dr Gerhard Jägers, Bornheim, 2016 with age confirmation.

Notes:
Other paintings in Cappelletti‘s catalogue raisonné (nos. 15-21) lends themselves for comparison.

Literature:
Francesca Cappelletti, Paulus Bril. 1580 – 1630, Rome 2005, pp. 216.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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08 Dec 2022
Germany, Munich
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