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LOT 251

Pieter I Coecke van Aelst, 1502/07 Aalst – 1550 Brüssel, zug., TRIPTYCHON MIT ANBETUNG DER KÖNIGE IN BETHLEHEM

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Öl auf Eichenholz.
Mitteltafel: 71,5 x 45,5 cm.
Breite der Seitentafeln: 18 cm.
In geschlossenem Zustand: 82 x 57,5 cm.
Breite in geöffnetem Zustand: 116 cm.
Jeweils oben bogig geschlossen, in den original ebonisierten Rahmungen mit vergoldeten Innenprofilen.

Das Triptychon, in relativ kleinerem Format, war wohl für den Hausaltar eines adeligen Stifters in Auftrag gegeben worden. Die zentrale Darstellung zeigt Maria links thronartig sitzend, das Kind an ihrer Brust, rechts davor zwei der Heiligen Drei Könige mit ihren Geschenken in Form goldener Prunkgefäße. Besonders reich in Goldbrokat mit Ornamentschmuck gekleidet, der bärtige, barhäuptige König, in kniender Haltung. Der rückwärts Stehende ist mit Turban und Zepter dargestellt. Der dunkelhäutige dritte der Könige, im rechten Flügel, ebenso reich gekleidet, steht außerhalb der loggienartigen Architektur der Mitteltafel, die in den Pilastern deutlich Stilformen der italienischen Frührenaissance aufweisen. Der linke Seitenflügel zeigt die Gestalt des Heiligen Josef, in rotem Kleid, auf einen Stock gestützt, vor einer Bogenarchitektur mit oberem Rundfenster (nicht selten diente die Josefsfigur gleichzeitig als Bildnis des Auftraggebers). Die Ausblicke im Hintergrund zeigen in den Seitenflügeln Waldlandschaften, im Mittelbild dagegen eine Burg mit Turm neben einem Giebelhaus. Davor zwei Gestalten, die als synchronoptische Schilderung des Herankommens der Könige verstanden werden können.

Auffallend ist die Pracht, mit der hier nicht allein die Erscheinung der Könige zelebriert wird, sondern auch die herrschaftliche Architektur selbst, in der sich die Anbetung vollzieht. Im Gegensatz zu den sonst üblichen Elementen oder Andeutungen eines Stalles, wie etwa bei Rogier van der Weyden (1399-1464), wird hier die Bedeutung des apokryph geschilderten Geschehens bewusst erhöht. In ähnlicher Weise finden wir die Frührenaissance-Pilaster in einem Gemälde desselben Themas im Kunsthistorischen Museum zu Wien (Inv. Nr. 944), von einem anonymen Niederländischen Künstler um 1520. Stilistisch lasen sich Einflüsse der großen Meister der flämischen Kunst feststellen, so etwa von Gerard David (um 1460-1523). Allerdings dürfte das Triptychon erst um 1530 entstanden sein.

Das in der Mitteltafel oben eingefügte Wappen wurde wohl eine spätere Zutat sein. Darin das rote Jerusalemkreuz, ein Jakobsmuschel-Wappen und die Papsttiara mit Petrusschlüssel sowie das Katharinenrad. Dies weist darauf hin, dass der Auftraggeber später wohl eine Pilgerreise nach Rom und Jerusalem unternommen hatte, was hier dokumentiert werden sollte. A. R. (1261701) (11)

Pieter I Coecke van Aelst,
1502/07 Aalst - 1550 Brussels, attributed
TRIPTYCH WITH THE ADORATION OF THE MAGI
Oil on oak panel.
Central panel: 71.5 x 45.5 cm.
Width of side panels: 18 cm.
Dimensions (closed): 82 x 57.5 cm.
Width (open): 116 cm.
Each panel arched at the top, in original ebonized frame with gilt moulding.

The relatively small format of this triptych suggests that it was commissioned as a house altar by a noble family. The style is reminiscent of great Flemish masters such as Gerard David (ca. 1460-1523), but it seems likely that the triptych was created after ca. 1530. The coat of arms on the central panel appears to have been added at a later date.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Estimate
Unlock
Time, Location
24 Jun 2021
Germany, Munich
Auction House
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Öl auf Eichenholz.
Mitteltafel: 71,5 x 45,5 cm.
Breite der Seitentafeln: 18 cm.
In geschlossenem Zustand: 82 x 57,5 cm.
Breite in geöffnetem Zustand: 116 cm.
Jeweils oben bogig geschlossen, in den original ebonisierten Rahmungen mit vergoldeten Innenprofilen.

Das Triptychon, in relativ kleinerem Format, war wohl für den Hausaltar eines adeligen Stifters in Auftrag gegeben worden. Die zentrale Darstellung zeigt Maria links thronartig sitzend, das Kind an ihrer Brust, rechts davor zwei der Heiligen Drei Könige mit ihren Geschenken in Form goldener Prunkgefäße. Besonders reich in Goldbrokat mit Ornamentschmuck gekleidet, der bärtige, barhäuptige König, in kniender Haltung. Der rückwärts Stehende ist mit Turban und Zepter dargestellt. Der dunkelhäutige dritte der Könige, im rechten Flügel, ebenso reich gekleidet, steht außerhalb der loggienartigen Architektur der Mitteltafel, die in den Pilastern deutlich Stilformen der italienischen Frührenaissance aufweisen. Der linke Seitenflügel zeigt die Gestalt des Heiligen Josef, in rotem Kleid, auf einen Stock gestützt, vor einer Bogenarchitektur mit oberem Rundfenster (nicht selten diente die Josefsfigur gleichzeitig als Bildnis des Auftraggebers). Die Ausblicke im Hintergrund zeigen in den Seitenflügeln Waldlandschaften, im Mittelbild dagegen eine Burg mit Turm neben einem Giebelhaus. Davor zwei Gestalten, die als synchronoptische Schilderung des Herankommens der Könige verstanden werden können.

Auffallend ist die Pracht, mit der hier nicht allein die Erscheinung der Könige zelebriert wird, sondern auch die herrschaftliche Architektur selbst, in der sich die Anbetung vollzieht. Im Gegensatz zu den sonst üblichen Elementen oder Andeutungen eines Stalles, wie etwa bei Rogier van der Weyden (1399-1464), wird hier die Bedeutung des apokryph geschilderten Geschehens bewusst erhöht. In ähnlicher Weise finden wir die Frührenaissance-Pilaster in einem Gemälde desselben Themas im Kunsthistorischen Museum zu Wien (Inv. Nr. 944), von einem anonymen Niederländischen Künstler um 1520. Stilistisch lasen sich Einflüsse der großen Meister der flämischen Kunst feststellen, so etwa von Gerard David (um 1460-1523). Allerdings dürfte das Triptychon erst um 1530 entstanden sein.

Das in der Mitteltafel oben eingefügte Wappen wurde wohl eine spätere Zutat sein. Darin das rote Jerusalemkreuz, ein Jakobsmuschel-Wappen und die Papsttiara mit Petrusschlüssel sowie das Katharinenrad. Dies weist darauf hin, dass der Auftraggeber später wohl eine Pilgerreise nach Rom und Jerusalem unternommen hatte, was hier dokumentiert werden sollte. A. R. (1261701) (11)

Pieter I Coecke van Aelst,
1502/07 Aalst - 1550 Brussels, attributed
TRIPTYCH WITH THE ADORATION OF THE MAGI
Oil on oak panel.
Central panel: 71.5 x 45.5 cm.
Width of side panels: 18 cm.
Dimensions (closed): 82 x 57.5 cm.
Width (open): 116 cm.
Each panel arched at the top, in original ebonized frame with gilt moulding.

The relatively small format of this triptych suggests that it was commissioned as a house altar by a noble family. The style is reminiscent of great Flemish masters such as Gerard David (ca. 1460-1523), but it seems likely that the triptych was created after ca. 1530. The coat of arms on the central panel appears to have been added at a later date.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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24 Jun 2021
Germany, Munich
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