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LOT 0038

Pokal mit Devisen

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Pokal mit Devisen Breslau, Ignaz Preißler (Preissler), um 1720 Farbloses Glas mit nadelradierter Schwarzlotmalerei und Vergoldung. Auf der Fußunterseite eine Landschaftsvedute mit befestigter Stadt, auf dem vielfach facettierten Schaft bricht die Sonne aus den Wolken hervor; auf der Fußoberseite die Inschrift "Post nubila phoebus" (nach Wolken die Sonne). Auf der glockenförmigen Kuppa giften sich ein Hund und eine Katze an, umschwirrt von Insekten. Unterhalb der Katze, auf dem ausgebauchten Teil der Kuppa, eine Zecke. Darüber die Inschrift "Necures" (kümmere Dich nicht). Gegenüber ein Tisch mit Kerzenleuchter, von Insekten und einer Fledermaus umschwärmt, darüber die Inschrift "Crede peribunt" ([Alles,] glaube mir, wird vergehen). H. 15,8 cm Provenienz: Kunsthandel Vecht, Amsterdam, 2003. Vgl. Pokale mit Schwarzlot/Golddekor und Devisen, jeweils Ignaz Preissler um 1720 zugeschrieben, in der Sammlung Ernesto Wolf (Klesse und Mayr, Sammlung Wolf, 1987, Nr. 63) und in der Sammlung Rudolf v. Strasser (Strasser und Baumgärtner, Licht und Farbe, 2002, Nr. 100. Ebda, S. 100, der Verweis auf einen Pokal in Kielce, Narodove Muzeum). Die Schriftzüge auf diesen Pokalen sind ähnlich zueinander (Rudolf v. Strasser, Ignaz Preissler: Frühe Arbeiten, weniger bekannte Meisterwerke und die Nachfolge, in: Journal of Glass Studies, 29, 1987, S. 81-112). Ignaz Preissler (1676-1755) wurde im schlesischen Friedrichswalde getauft, wo sein Vater Daniel Preissler in der Glashütte als Maler arbeitete. 1680 siedelte die Familie ins böhmische Kronstadt über. Strasser zufolge (Strasser und Baumgärtner, Licht und Farbe, 2002, S. 152) ist Preissler zwischen 1722 und 1729 in Breslau, in der er vor allem als Porzellanmaler für den reichen Bürger Ernst Benjamin von Löwenstädt tätig war, als selbständiger Meister nachgewiesen, hat sich aber vermutlich schon etwas vorher dort niedergelassen. Zumindest in der Breslauer Zeit hat Preissler offenbar auch Gläser für verschiedene andere Auftraggeber bemalt. Dokumentarisch nachgewiesen sind ferner zahlreiche Arbeiten Preisslers für den Grafen Karl Liebsteinsky von Kolowrat auf Schloß Reichenau, zu dem Preissler 1729 ins böhmische Kronstadt an der schlesischen Grenze zog. A. Müller-Hofstede (Der schlesisch-böhmische Hausmaler Ignaz Preissler, in: Keramos, 1983, Nr. 100, S. 3-50), nimmt an, dass Preissler vor seiner Niederlassung in Breslau nicht nur in Nürnberg gelernt hat, sondern dass er möglicherweise auch in Italien und den Niederlanden gewesen ist. Lit.: Ausstellungskatalog "Daniel a Ignac Preisslerove", bearbeitet von Helena Brozkova, Kunstgewerbemuseum Prag, 2009, mit der ganzen Palette an Arbeiten auf Glas und Porzellan von Preissler Vater und Sohn.

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Time, Location
24 Oct 2020
Germany, Heilbronn
Auction House
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Pokal mit Devisen Breslau, Ignaz Preißler (Preissler), um 1720 Farbloses Glas mit nadelradierter Schwarzlotmalerei und Vergoldung. Auf der Fußunterseite eine Landschaftsvedute mit befestigter Stadt, auf dem vielfach facettierten Schaft bricht die Sonne aus den Wolken hervor; auf der Fußoberseite die Inschrift "Post nubila phoebus" (nach Wolken die Sonne). Auf der glockenförmigen Kuppa giften sich ein Hund und eine Katze an, umschwirrt von Insekten. Unterhalb der Katze, auf dem ausgebauchten Teil der Kuppa, eine Zecke. Darüber die Inschrift "Necures" (kümmere Dich nicht). Gegenüber ein Tisch mit Kerzenleuchter, von Insekten und einer Fledermaus umschwärmt, darüber die Inschrift "Crede peribunt" ([Alles,] glaube mir, wird vergehen). H. 15,8 cm Provenienz: Kunsthandel Vecht, Amsterdam, 2003. Vgl. Pokale mit Schwarzlot/Golddekor und Devisen, jeweils Ignaz Preissler um 1720 zugeschrieben, in der Sammlung Ernesto Wolf (Klesse und Mayr, Sammlung Wolf, 1987, Nr. 63) und in der Sammlung Rudolf v. Strasser (Strasser und Baumgärtner, Licht und Farbe, 2002, Nr. 100. Ebda, S. 100, der Verweis auf einen Pokal in Kielce, Narodove Muzeum). Die Schriftzüge auf diesen Pokalen sind ähnlich zueinander (Rudolf v. Strasser, Ignaz Preissler: Frühe Arbeiten, weniger bekannte Meisterwerke und die Nachfolge, in: Journal of Glass Studies, 29, 1987, S. 81-112). Ignaz Preissler (1676-1755) wurde im schlesischen Friedrichswalde getauft, wo sein Vater Daniel Preissler in der Glashütte als Maler arbeitete. 1680 siedelte die Familie ins böhmische Kronstadt über. Strasser zufolge (Strasser und Baumgärtner, Licht und Farbe, 2002, S. 152) ist Preissler zwischen 1722 und 1729 in Breslau, in der er vor allem als Porzellanmaler für den reichen Bürger Ernst Benjamin von Löwenstädt tätig war, als selbständiger Meister nachgewiesen, hat sich aber vermutlich schon etwas vorher dort niedergelassen. Zumindest in der Breslauer Zeit hat Preissler offenbar auch Gläser für verschiedene andere Auftraggeber bemalt. Dokumentarisch nachgewiesen sind ferner zahlreiche Arbeiten Preisslers für den Grafen Karl Liebsteinsky von Kolowrat auf Schloß Reichenau, zu dem Preissler 1729 ins böhmische Kronstadt an der schlesischen Grenze zog. A. Müller-Hofstede (Der schlesisch-böhmische Hausmaler Ignaz Preissler, in: Keramos, 1983, Nr. 100, S. 3-50), nimmt an, dass Preissler vor seiner Niederlassung in Breslau nicht nur in Nürnberg gelernt hat, sondern dass er möglicherweise auch in Italien und den Niederlanden gewesen ist. Lit.: Ausstellungskatalog "Daniel a Ignac Preisslerove", bearbeitet von Helena Brozkova, Kunstgewerbemuseum Prag, 2009, mit der ganzen Palette an Arbeiten auf Glas und Porzellan von Preissler Vater und Sohn.

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