Pokal mit erotischer Darstellung
Pokal mit erotischer Darstellung Thüringen, Arnstadt, Samuel Schwartz, um 1731-1737 Farbloses Glas mit teilweise geblänktem Tiefschnitt. Auf Glockenfuß mit Abriss und nach unten umgeschlagenem Rand, symmetrisch geschnittenes Rankenwerk und polierte Kugelungen. Kurzer, pseudofacettierter Hohlschaft, darüber Kugelnodus mit eingestochener Luftblase. Kräftiger, vierfach umlaufend gerippter Kuppaansatz mit Luftblaseneinschluss. Auf der trichterförmigen Wandung gegenüberliegend zwei Kartuschen: Amor, der seinen Pfeil auf eine Zielscheibe richtet, darunter die Inschrift "Schertz soll seyn", darüber "I Ich ziele scharf und halte feste". Gegenüber junge Dame mit halberhobenen Armen und flammendem Herz bzw. Stern in den Händen, die Rockschöße sind zurückgeschlagen, der Unterrock mit Zielscheibe an der Stelle des weiblichen Geschlechts. Zu den Seiten der Dame eine Gans und eine Schlange. Darunter die Inschrift "Keusch und rein", darüber "II der mittel punct gibt hier das beste". Am Lippenrand mattierte Bordüre mit polierter Kugelreihe. H. 30,8 cm Provenienz: Kunsthandel Uwe Friedleben, Hannover, 1988. Lit.: Ricke, Samuel Schwartz - Glasschneider in Thüringen, Festschrift für Brigitte Klesse, 1994, S. 69-82, unser Glas ist auf S. 79 abgebildet. Ein von Samuel Schwartz (1681-1737) geschnittener Deckelpokal gleicher Form befindet sich im Schlossmuseum Arnstadt (J. Ch. Roselt: Samuel Schwartz, Glasschnitt-Meister in Thüringen, in: Journal of Glass Studies, 4, 1962, S. 85-102). Für diese Gläser nimmt Janda die Entstehung in der Schwarzburgischen Hütte Altenfeld im Amt Gehren an. Der vorliegende Pokal wird daher ebenfalls in Arnstadt entstanden sein, wo Samuel Schwartz seit 1731 bis 1737 Kammerdiener und Hofglasschneider war. Vgl. Strasser und Spiegl, Dekoriertes Glas, 1989, Nr. 173.
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Pokal mit erotischer Darstellung Thüringen, Arnstadt, Samuel Schwartz, um 1731-1737 Farbloses Glas mit teilweise geblänktem Tiefschnitt. Auf Glockenfuß mit Abriss und nach unten umgeschlagenem Rand, symmetrisch geschnittenes Rankenwerk und polierte Kugelungen. Kurzer, pseudofacettierter Hohlschaft, darüber Kugelnodus mit eingestochener Luftblase. Kräftiger, vierfach umlaufend gerippter Kuppaansatz mit Luftblaseneinschluss. Auf der trichterförmigen Wandung gegenüberliegend zwei Kartuschen: Amor, der seinen Pfeil auf eine Zielscheibe richtet, darunter die Inschrift "Schertz soll seyn", darüber "I Ich ziele scharf und halte feste". Gegenüber junge Dame mit halberhobenen Armen und flammendem Herz bzw. Stern in den Händen, die Rockschöße sind zurückgeschlagen, der Unterrock mit Zielscheibe an der Stelle des weiblichen Geschlechts. Zu den Seiten der Dame eine Gans und eine Schlange. Darunter die Inschrift "Keusch und rein", darüber "II der mittel punct gibt hier das beste". Am Lippenrand mattierte Bordüre mit polierter Kugelreihe. H. 30,8 cm Provenienz: Kunsthandel Uwe Friedleben, Hannover, 1988. Lit.: Ricke, Samuel Schwartz - Glasschneider in Thüringen, Festschrift für Brigitte Klesse, 1994, S. 69-82, unser Glas ist auf S. 79 abgebildet. Ein von Samuel Schwartz (1681-1737) geschnittener Deckelpokal gleicher Form befindet sich im Schlossmuseum Arnstadt (J. Ch. Roselt: Samuel Schwartz, Glasschnitt-Meister in Thüringen, in: Journal of Glass Studies, 4, 1962, S. 85-102). Für diese Gläser nimmt Janda die Entstehung in der Schwarzburgischen Hütte Altenfeld im Amt Gehren an. Der vorliegende Pokal wird daher ebenfalls in Arnstadt entstanden sein, wo Samuel Schwartz seit 1731 bis 1737 Kammerdiener und Hofglasschneider war. Vgl. Strasser und Spiegl, Dekoriertes Glas, 1989, Nr. 173.
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