Rohlfs, Christian (1849 Niendorf/Holstein - 1938 Hagen/Westfalen) Singvogel
Singvogel
Gouache in Rot und Gelb sowie Graphitstift über farbigem Holzschnitt auf dünnem Velin. Um 1912-19.
26,8 x 28,3 cm.
Unten rechts mit Graphitstift monogrammiert "CR" und datiert.
Vgl. Utermann 66 ff., vgl. Vogt 51 I (von II).
Erst 60-jährig entdeckte Christian Rohlfs das Medium der Graphik für sich. Dabei blieb er stets Maler und verzichtete in seinem graphischen Œuvre auf so wesentliche Charakteristika wie Wiederholbarkeit und Vervielfältigung in Auflagen. Vielmehr verleiht er jedem Abzug einen höchst individuellen, unikatären Charakter, indem er den Druckstock manuell einfärbt, nicht selten monotypieartig druckt, stets auf unterschiedlichen Papieren, manchmal über den Rand und oftmals im Nachgang komplett überarbeitet. Der Holzschnitt "Singvogel" steht dabei exemplarisch für diese Arbeitsweise und ist ein besonders schönes Beispiel für Rohlfs' "variantenreiches Spiel mit den Möglichkeiten der druckgraphischen Techniken" (zit. nach Dietmar Elger, in: Christian Rohlfs. Das druckgraphische Werk. Ausst.-Kat. und Wvz., Wilfried Utermann (Hrsg.), Dortmund 1987, S. 16). Den Druckstock schnitt er wohl zunächst um 1912 und überarbeitete ihn im Folgenden, indem er unnötige Details des Hintergrundes aus den weißen Flächen entfernte. Unserer Arbeit liegt wohl ein Zwischenzustand zugrunde, der noch nicht alle Merkmale des endgültigen Zustandes aufweist. Mit kräftigen Graphitstrichen zieht Rohlfs die schemenhaft gedruckten Konturen des im Profil sitzenden Bauern nach, der sich staunend einem ihm gegenübersitzenden Singvogel nähert. Die skizzenhaft gesetzten Pinselstriche in Rot und Gelb verleihen diesem Entwurf schlussendlich seine malerische Note. Unikat.
Provenienz: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
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Singvogel
Gouache in Rot und Gelb sowie Graphitstift über farbigem Holzschnitt auf dünnem Velin. Um 1912-19.
26,8 x 28,3 cm.
Unten rechts mit Graphitstift monogrammiert "CR" und datiert.
Vgl. Utermann 66 ff., vgl. Vogt 51 I (von II).
Erst 60-jährig entdeckte Christian Rohlfs das Medium der Graphik für sich. Dabei blieb er stets Maler und verzichtete in seinem graphischen Œuvre auf so wesentliche Charakteristika wie Wiederholbarkeit und Vervielfältigung in Auflagen. Vielmehr verleiht er jedem Abzug einen höchst individuellen, unikatären Charakter, indem er den Druckstock manuell einfärbt, nicht selten monotypieartig druckt, stets auf unterschiedlichen Papieren, manchmal über den Rand und oftmals im Nachgang komplett überarbeitet. Der Holzschnitt "Singvogel" steht dabei exemplarisch für diese Arbeitsweise und ist ein besonders schönes Beispiel für Rohlfs' "variantenreiches Spiel mit den Möglichkeiten der druckgraphischen Techniken" (zit. nach Dietmar Elger, in: Christian Rohlfs. Das druckgraphische Werk. Ausst.-Kat. und Wvz., Wilfried Utermann (Hrsg.), Dortmund 1987, S. 16). Den Druckstock schnitt er wohl zunächst um 1912 und überarbeitete ihn im Folgenden, indem er unnötige Details des Hintergrundes aus den weißen Flächen entfernte. Unserer Arbeit liegt wohl ein Zwischenzustand zugrunde, der noch nicht alle Merkmale des endgültigen Zustandes aufweist. Mit kräftigen Graphitstrichen zieht Rohlfs die schemenhaft gedruckten Konturen des im Profil sitzenden Bauern nach, der sich staunend einem ihm gegenübersitzenden Singvogel nähert. Die skizzenhaft gesetzten Pinselstriche in Rot und Gelb verleihen diesem Entwurf schlussendlich seine malerische Note. Unikat.
Provenienz: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen