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LOT 66

SANDREUTER, HANS

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Basel 1850 - 1901 Riehen

"Markensammler".

Öl auf Leinwand,
43,5x62 cm

Provenienz: Nachlass Hans Sandreuter, Basel; Privatbesitz, Schweiz; Karl&Faber, München, 4. Mai 2018, Lot-Nr. 113; Privatbesitz, Schweiz.

Handschriftliches Werkverzeichnis, Nr. 82.

Ausstellungen: Münchener Jahres-Ausstellung im königlichen Glaspalast, München, 1903, Nr. 1335 (im Ausstellungskatalog S. 120); Fin de Siècle in Basel. Hans Sandreuter 1850-1901, Kunstmuseum, Basel, 17. November 2001 - 17. Februar 2002, Nr. 34 (im Ausstellungskatalog abgebildet S. 27).

Literatur: Wilhelm Christ, Die Werke Hans Sandreuter's, in: Deutsche Kunst und Dekoration IX (1902), S. 195 (mit Abbildung).

Das Werk wird in die Jahre um 1890/91 datiert.

Hans Sandreuters künstlerisches Schaffen stand von Beginn weg unter dem Einfluss seines Basler Kompatrioten Arnold Böcklin, dessen Werk den jungen Sandreuter nach Abschluss einer Lithografenlehre dazu inspirierte, gleichfalls den Weg zur Malerei einzuschlagen. Nach zweijährigem Aufenthalt in Italien und einem Jahr an der Münchner Akademie folgte Sandreuter 1873 seinem künstlerischen Vorbild nach Florenz, wo er die eigenen Sujets im Austausch mit Böcklin weiterentwickelte. In jener Periode entstand eine Vielzahl naturalistischer und oftmals von Nymphen, Naturgöttern und weiteren Figuren des mythologischen Pantheons bevölkerter Landschaftsbilder, die einen Schwerpunkt in Sandreuters Schaffen markierten. Neben der Landschaftsmalerei widmete sich der Rheinstädter dekorativen Auftragsarbeiten an Wohnhäusern, öffentlichen Gebäuden und Inneneinrichtungen, insbesondere nach Rückverlegung seines Wohnsitzes in die Basler Heimat 1885. Eine erste bedeutende Würdigung seiner Wandgemälde und Sgraffiti widerfuhr ihm 1897, als er im Rahmen des Wettbewerbes zur Innenhof-Ausschmückung des Schweizerischen Landesmuseums den ersten Preis erhielt. Infolge seines frühen Todes gelangten allerdings nur noch zwei der sieben geplanten Mosaike zur Vollendung. Posthume Würdigung erfuhr Sandreuters Werk durch Ausstellungen in Zürich, München und Basel. Einige der von ihm gestalteten Fassaden, wie etwa die Wandverzierungen der Basler Bären- und Schmiedezunft, sind bis heute erhalten geblieben.

Die Köpfe eng zusammen gesteckt, vertiefen sich die drei Jünglinge in ihre Lektüre des "Basler Dybli", einer von der Basler Stadtpost herausgegebenen Druckschrift, die die Philateliewelt über den Wert von Briefmarken zu informieren pflegte. Sandreuter selbst machte sich im Jahr 1900 die Mehrdeutigkeit seiner Darstellung zunutze: Indem er das Logo vom Buchdeckel entfernte, mutierte das Knabentrio zur personifizierten Lesebeflissenheit, die dem Künstler im Rahmen eines Plakatauftrages der Basler Volksbibliotheken (siehe Lot-Nrn. 1772 und 1773) dienen sollte.

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Time, Location
07 May 2021
Switzerland, Berne
Auction House
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Basel 1850 - 1901 Riehen

"Markensammler".

Öl auf Leinwand,
43,5x62 cm

Provenienz: Nachlass Hans Sandreuter, Basel; Privatbesitz, Schweiz; Karl&Faber, München, 4. Mai 2018, Lot-Nr. 113; Privatbesitz, Schweiz.

Handschriftliches Werkverzeichnis, Nr. 82.

Ausstellungen: Münchener Jahres-Ausstellung im königlichen Glaspalast, München, 1903, Nr. 1335 (im Ausstellungskatalog S. 120); Fin de Siècle in Basel. Hans Sandreuter 1850-1901, Kunstmuseum, Basel, 17. November 2001 - 17. Februar 2002, Nr. 34 (im Ausstellungskatalog abgebildet S. 27).

Literatur: Wilhelm Christ, Die Werke Hans Sandreuter's, in: Deutsche Kunst und Dekoration IX (1902), S. 195 (mit Abbildung).

Das Werk wird in die Jahre um 1890/91 datiert.

Hans Sandreuters künstlerisches Schaffen stand von Beginn weg unter dem Einfluss seines Basler Kompatrioten Arnold Böcklin, dessen Werk den jungen Sandreuter nach Abschluss einer Lithografenlehre dazu inspirierte, gleichfalls den Weg zur Malerei einzuschlagen. Nach zweijährigem Aufenthalt in Italien und einem Jahr an der Münchner Akademie folgte Sandreuter 1873 seinem künstlerischen Vorbild nach Florenz, wo er die eigenen Sujets im Austausch mit Böcklin weiterentwickelte. In jener Periode entstand eine Vielzahl naturalistischer und oftmals von Nymphen, Naturgöttern und weiteren Figuren des mythologischen Pantheons bevölkerter Landschaftsbilder, die einen Schwerpunkt in Sandreuters Schaffen markierten. Neben der Landschaftsmalerei widmete sich der Rheinstädter dekorativen Auftragsarbeiten an Wohnhäusern, öffentlichen Gebäuden und Inneneinrichtungen, insbesondere nach Rückverlegung seines Wohnsitzes in die Basler Heimat 1885. Eine erste bedeutende Würdigung seiner Wandgemälde und Sgraffiti widerfuhr ihm 1897, als er im Rahmen des Wettbewerbes zur Innenhof-Ausschmückung des Schweizerischen Landesmuseums den ersten Preis erhielt. Infolge seines frühen Todes gelangten allerdings nur noch zwei der sieben geplanten Mosaike zur Vollendung. Posthume Würdigung erfuhr Sandreuters Werk durch Ausstellungen in Zürich, München und Basel. Einige der von ihm gestalteten Fassaden, wie etwa die Wandverzierungen der Basler Bären- und Schmiedezunft, sind bis heute erhalten geblieben.

Die Köpfe eng zusammen gesteckt, vertiefen sich die drei Jünglinge in ihre Lektüre des "Basler Dybli", einer von der Basler Stadtpost herausgegebenen Druckschrift, die die Philateliewelt über den Wert von Briefmarken zu informieren pflegte. Sandreuter selbst machte sich im Jahr 1900 die Mehrdeutigkeit seiner Darstellung zunutze: Indem er das Logo vom Buchdeckel entfernte, mutierte das Knabentrio zur personifizierten Lesebeflissenheit, die dem Künstler im Rahmen eines Plakatauftrages der Basler Volksbibliotheken (siehe Lot-Nrn. 1772 und 1773) dienen sollte.

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