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LOT 282

Salvator Rosa, 1615 Arenella/ Neapel – 1673 Rom, zug., Die Auffindung des Moses im Nil

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Öl auf Leinwand. Doubliert.
168 x 142 cm.

Die Bilddarstellung konzentriert sich ganz auf die sechs weiblichen Figuren, die um das aus dem Nil gefischte Körbchen gruppiert sind. Das darin liegende Moseskind bildet also das Zentrum der Darstellung, was gleichzeitig auch dessen Bedeutungserhöhung schafft. Nicht unähnlich zu den Anbetungsszenen in Bethlehem, beugen sich die ägyptischen Palastdienerinnen über das Kind, während die links stehende Frauenfigur mit erregt erhobenem Arm betont hervortritt. Sie greift mit der linken Hand an den Korb. Auch ohne höfische Attribute ist sie als die Prinzessin und Pharaotochter zu erkennen. Der Fluss im Hintergrund und die darüber ziehenden Wolken geben zwar den Schauplatz wieder, erscheinen aber untergeordnet.

Das Thema hat der Maler mehrfach behandelt. Die überwiegende Anzahl dieser Bildthemen sind in breitem Format mit Betonung der Landschaft gehalten, wobei die figürliche Szenerie nur einen Teilaspekt des Gesamtbildes bildet. Dafür gibt das Gemälde im Detroit Institute of Arts ein Beispiel, wohl 1660 entstanden. In einer weiteren Phase des Wirkens von Rosa bilden Szenerie und Landschaft ein Gleichgewicht. Ein solches Beispiel zeigt das Detroit Institute of Arts. Eine mit dem hier vorliegenden Gemälde sehr vergleichbare Darstellung besitzt das Cincinnati Art Museum. Auch dort wird die Szene im Hochformat mit nahe an den Betrachter herangeführten Figuren geschildert, datiert in die späten 1650er-Jahre.

Stilistisch ist hier von den ersten Lehrern Rosas, wie Jusepe de Ribera (1588/91-1652) oder Aniello Falcone (1607-1656), und deren braunfarbig betonter Malerei nichts mehr zu spüren. Sein Aufenthalt als Hofmaler in Florenz brachte eine Aufhellung der Sujets, aber auch eine Konzentrierung auf das Figürliche. Zu den genannten, in öffentlichen Sammlungen befindlichen Gemälden des Themas reiht sich das vorliegende Werk schlüssig ein. A.R.

Literatur:
Vgl. Walter Regel, Hartmut Köhler (Hrsg.), ...hoch gerühmt, fast vergessen, neu gesehen... Der italienische Maler und Poet Salvator Rosa. Studien zur Neubewertung. Königshausen & Neumann, Würzburg 2007. (13300571) (2) (11)

Salvator Rosa,
1615 Arenella/ Naples – 1673 Rom, attributed

THE FINDING OF MOSES IN THE RIVER NILE
Oil on canvas. Relined.
168 x 142 cm.

The artist painted this subject several times with the great majority of these executed in landscape format to emphasize the depiction of the landscape, for example a version held at the Detroit Institute of Arts, created ca. 1660. In a later phase of Rosas oeuvre, scenery and landscape are in balance, again, an example of this can be found at the Detroit Institute of Arts. A painting, which is very similar to the one on offer for sale here is held at the Cincinnati Art Museum. The Cincinnati version is also executed in portrait format with the figures positioned in the foreground close to the viewer, dating to ca. 1650s. The painting on offer for sale here fits in coherently with the above-mentioned paintings held in public collections.

Literature:
cf. Walter Regel, Hartmut Köhler (eds.), ...hoch gerühmt, fast vergessen, neu gesehen... Der italienische Maler und Poet Salvator Rosa. Studien zur Neubewertung. Königshausen & Neumann, Würzburg 2007.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Estimate
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Time, Location
08 Dec 2022
Germany, Munich
Auction House
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Öl auf Leinwand. Doubliert.
168 x 142 cm.

Die Bilddarstellung konzentriert sich ganz auf die sechs weiblichen Figuren, die um das aus dem Nil gefischte Körbchen gruppiert sind. Das darin liegende Moseskind bildet also das Zentrum der Darstellung, was gleichzeitig auch dessen Bedeutungserhöhung schafft. Nicht unähnlich zu den Anbetungsszenen in Bethlehem, beugen sich die ägyptischen Palastdienerinnen über das Kind, während die links stehende Frauenfigur mit erregt erhobenem Arm betont hervortritt. Sie greift mit der linken Hand an den Korb. Auch ohne höfische Attribute ist sie als die Prinzessin und Pharaotochter zu erkennen. Der Fluss im Hintergrund und die darüber ziehenden Wolken geben zwar den Schauplatz wieder, erscheinen aber untergeordnet.

Das Thema hat der Maler mehrfach behandelt. Die überwiegende Anzahl dieser Bildthemen sind in breitem Format mit Betonung der Landschaft gehalten, wobei die figürliche Szenerie nur einen Teilaspekt des Gesamtbildes bildet. Dafür gibt das Gemälde im Detroit Institute of Arts ein Beispiel, wohl 1660 entstanden. In einer weiteren Phase des Wirkens von Rosa bilden Szenerie und Landschaft ein Gleichgewicht. Ein solches Beispiel zeigt das Detroit Institute of Arts. Eine mit dem hier vorliegenden Gemälde sehr vergleichbare Darstellung besitzt das Cincinnati Art Museum. Auch dort wird die Szene im Hochformat mit nahe an den Betrachter herangeführten Figuren geschildert, datiert in die späten 1650er-Jahre.

Stilistisch ist hier von den ersten Lehrern Rosas, wie Jusepe de Ribera (1588/91-1652) oder Aniello Falcone (1607-1656), und deren braunfarbig betonter Malerei nichts mehr zu spüren. Sein Aufenthalt als Hofmaler in Florenz brachte eine Aufhellung der Sujets, aber auch eine Konzentrierung auf das Figürliche. Zu den genannten, in öffentlichen Sammlungen befindlichen Gemälden des Themas reiht sich das vorliegende Werk schlüssig ein. A.R.

Literatur:
Vgl. Walter Regel, Hartmut Köhler (Hrsg.), ...hoch gerühmt, fast vergessen, neu gesehen... Der italienische Maler und Poet Salvator Rosa. Studien zur Neubewertung. Königshausen & Neumann, Würzburg 2007. (13300571) (2) (11)

Salvator Rosa,
1615 Arenella/ Naples – 1673 Rom, attributed

THE FINDING OF MOSES IN THE RIVER NILE
Oil on canvas. Relined.
168 x 142 cm.

The artist painted this subject several times with the great majority of these executed in landscape format to emphasize the depiction of the landscape, for example a version held at the Detroit Institute of Arts, created ca. 1660. In a later phase of Rosas oeuvre, scenery and landscape are in balance, again, an example of this can be found at the Detroit Institute of Arts. A painting, which is very similar to the one on offer for sale here is held at the Cincinnati Art Museum. The Cincinnati version is also executed in portrait format with the figures positioned in the foreground close to the viewer, dating to ca. 1650s. The painting on offer for sale here fits in coherently with the above-mentioned paintings held in public collections.

Literature:
cf. Walter Regel, Hartmut Köhler (eds.), ...hoch gerühmt, fast vergessen, neu gesehen... Der italienische Maler und Poet Salvator Rosa. Studien zur Neubewertung. Königshausen & Neumann, Würzburg 2007.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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08 Dec 2022
Germany, Munich
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