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LOT 8084

Schlichter, Rudolf (1890 Calw - 1955 München) Süddeutsches Bauernmädchen

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"Süddeutsches Bauernmädchen"

Pinsel in Schwarz, Gouache, schwarze und farbige Kreiden auf festem grauen Progress-Velinkarton. Um 1930.

74,8 x 49,8 cm.

Unten mittig mit Bleistift signiert "R. Schlichter", verso im unteren Rand mit Bleistift betitelt und unten links mit dem violetten Nachlaßstempel und mit Feder in Schwarz mit der Registriernummer "B425".

Das prägende Jahrzehnt der Goldenen Zwanziger Jahre, in dem Rudolf Schlichter zu einem der führenden Vertreter der Neuen Sachlichkeit avancierte, war gerade vorüber. Die Hochzeit mit der unkonventionellen Schauspielerin Elfriede Elisabeth Köhler genannt „Speedy“ vollzogen. Dementsprechend ungewöhnlich mutet die hier vorliegende traditionelle, farbige Zeichnung einer jungen Bäuerin mit Baby an. Es war die Zeit des Umbruchs, in der sich Schlichter dem Katholizismus zuwandte und gleichzeitig vom Kommunismus abwandte. Die Brillanz des Portraitisten Schlichter zeigt sich im Detail. Zur Mitte hin minutiös ausgearbeitet, legt Schlichter sein Hauptaugenmerk auf die ungeschönte Wiedergabe des Gesichts der Frau, die Stofflichkeit und den Faltenwurf ihrer Bekleidung. Dabei kommt dem Ausdruck die Beschaffenheit des dunklen Papiers zugute, auf dem das leuchtende Rosa sowie die farbigen Kreiden besondere Geltung erlangen. Weder provokativ noch symbolisch aufgeladen, aber typisch realistisch formuliert der Künstler die Konturen von Mutter und Kind in fein aufeinander abgestimmten Tönen vor leuchtend blauem Hintergrund. Auffällig der sichere Strich der mit Tusche gezeichneten Konturen. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte ein surrealistisches Spätwerk, in dem Schlichter sich mit den Gräueltaten der Naziherrschaft auseinandersetzte.

Provenienz: Ehemals aus dem Nachlass des Künstlers (verso mit dem Nachlaßstempel)

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Estimate
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Time, Location
10 Jun 2023
Germany, Berlin
Auction House
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"Süddeutsches Bauernmädchen"

Pinsel in Schwarz, Gouache, schwarze und farbige Kreiden auf festem grauen Progress-Velinkarton. Um 1930.

74,8 x 49,8 cm.

Unten mittig mit Bleistift signiert "R. Schlichter", verso im unteren Rand mit Bleistift betitelt und unten links mit dem violetten Nachlaßstempel und mit Feder in Schwarz mit der Registriernummer "B425".

Das prägende Jahrzehnt der Goldenen Zwanziger Jahre, in dem Rudolf Schlichter zu einem der führenden Vertreter der Neuen Sachlichkeit avancierte, war gerade vorüber. Die Hochzeit mit der unkonventionellen Schauspielerin Elfriede Elisabeth Köhler genannt „Speedy“ vollzogen. Dementsprechend ungewöhnlich mutet die hier vorliegende traditionelle, farbige Zeichnung einer jungen Bäuerin mit Baby an. Es war die Zeit des Umbruchs, in der sich Schlichter dem Katholizismus zuwandte und gleichzeitig vom Kommunismus abwandte. Die Brillanz des Portraitisten Schlichter zeigt sich im Detail. Zur Mitte hin minutiös ausgearbeitet, legt Schlichter sein Hauptaugenmerk auf die ungeschönte Wiedergabe des Gesichts der Frau, die Stofflichkeit und den Faltenwurf ihrer Bekleidung. Dabei kommt dem Ausdruck die Beschaffenheit des dunklen Papiers zugute, auf dem das leuchtende Rosa sowie die farbigen Kreiden besondere Geltung erlangen. Weder provokativ noch symbolisch aufgeladen, aber typisch realistisch formuliert der Künstler die Konturen von Mutter und Kind in fein aufeinander abgestimmten Tönen vor leuchtend blauem Hintergrund. Auffällig der sichere Strich der mit Tusche gezeichneten Konturen. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte ein surrealistisches Spätwerk, in dem Schlichter sich mit den Gräueltaten der Naziherrschaft auseinandersetzte.

Provenienz: Ehemals aus dem Nachlass des Künstlers (verso mit dem Nachlaßstempel)

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10 Jun 2023
Germany, Berlin
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