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Schwarzlotbecher mit Dudelsackpfeifer

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Schwarzlotbecher mit Dudelsackpfeifer Nürnberg, Johann Schaper zugeschrieben, um 1667/1670 Farbloses, leicht graustichiges Glas mit leicht hochgestochenem Boden, Abriss und sepiabrauner Schwarzlotmalerei. Auf der zylindrischen Wandung Landschaft mit zwergenhaftem, buckligem Dudelsackpfeifer. H. 7 cm Provenienz: Sammlung H. Schiftan, Wien (bis 1936); Sammlung Siegfried Kramarsky, New York; Sammlung Rosenberg und Stiebel, New York; Sammlung Varya und Hans Cohn; Sammlung Helmut Bosch (Geschenk von Hans Cohn 1967); von Helmut Bosch unter Vermittlung von Heide Hübner, Würzburg, um 1995 erworben. Lit.: Axel von Saldern, Glas von der Antike bis zum Jugendstil. Sammlung Hans Cohn, Los Angeles, Hamburg 1981, Nr. 227a. Lit.: Helmut Bosch, Nürnberger Hausmaler, München 1984, Nr. 77. Lit.: Nancy Thomas und Tina Oldknow, By Judgement of the Eye: The Varya and Hans Cohn Collection, Los Angeles 1991, S. 356-357. Die Darstellung folgt einem Stich von Jaques Callot (1592-1635) aus der 21 Radierungen umfassenden Serie "Varie figure gobbi", 1616 in Florenz begonnen und wohl 1622 in Nancy fertiggestellt (Lieure 424, vgl. Bosch 1984). Ein Becher mit einer weiteren Figur aus dieser Serie befindet sich im Nationalmuseum Stockholm (Bosch 1984, Nr. 78). Vgl. die Landschaftsdarstellungen bei Gläsern in München (Rückert, Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums II, 1982, Nr. 584-586). Johann Schaper, der aus Harburg an der Elbe stammt, war von Hause aus Glasmaler und ist seit 1655 in Nürnberg nachweisbar, erhielt 1658 das Meisterrecht beim Glashandwerk und starb dort 1670. Er übertrug die Technik der Sepiamalerei von den dunkelsten zu den hellsten Tönen vom Flachglas auf das Hohlglas und die Fayence. Bezüglich des Hohlglases wurden von ihm fast ausnahmslos kleine zylindrische Becher, meistens mit drei hohlen Kugelfüßen, verwendet. Schaper war zu der Ausbildung von Lehrlingen berechtigt, aber es sind keine Schüler oder Namen aus dem Umkreis überliefert. Schaper arbeitete wohl ausschließlich nach Vorlagen verschiedener Stecher wie Callot und Perelle und kombinierte dieselben gelegentlich. Er bevorzugte die querformatigen Ideallandschaften von Gabriel Perelle (1603-1677).

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Time, Location
24 Oct 2020
Germany, Heilbronn
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Schwarzlotbecher mit Dudelsackpfeifer Nürnberg, Johann Schaper zugeschrieben, um 1667/1670 Farbloses, leicht graustichiges Glas mit leicht hochgestochenem Boden, Abriss und sepiabrauner Schwarzlotmalerei. Auf der zylindrischen Wandung Landschaft mit zwergenhaftem, buckligem Dudelsackpfeifer. H. 7 cm Provenienz: Sammlung H. Schiftan, Wien (bis 1936); Sammlung Siegfried Kramarsky, New York; Sammlung Rosenberg und Stiebel, New York; Sammlung Varya und Hans Cohn; Sammlung Helmut Bosch (Geschenk von Hans Cohn 1967); von Helmut Bosch unter Vermittlung von Heide Hübner, Würzburg, um 1995 erworben. Lit.: Axel von Saldern, Glas von der Antike bis zum Jugendstil. Sammlung Hans Cohn, Los Angeles, Hamburg 1981, Nr. 227a. Lit.: Helmut Bosch, Nürnberger Hausmaler, München 1984, Nr. 77. Lit.: Nancy Thomas und Tina Oldknow, By Judgement of the Eye: The Varya and Hans Cohn Collection, Los Angeles 1991, S. 356-357. Die Darstellung folgt einem Stich von Jaques Callot (1592-1635) aus der 21 Radierungen umfassenden Serie "Varie figure gobbi", 1616 in Florenz begonnen und wohl 1622 in Nancy fertiggestellt (Lieure 424, vgl. Bosch 1984). Ein Becher mit einer weiteren Figur aus dieser Serie befindet sich im Nationalmuseum Stockholm (Bosch 1984, Nr. 78). Vgl. die Landschaftsdarstellungen bei Gläsern in München (Rückert, Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums II, 1982, Nr. 584-586). Johann Schaper, der aus Harburg an der Elbe stammt, war von Hause aus Glasmaler und ist seit 1655 in Nürnberg nachweisbar, erhielt 1658 das Meisterrecht beim Glashandwerk und starb dort 1670. Er übertrug die Technik der Sepiamalerei von den dunkelsten zu den hellsten Tönen vom Flachglas auf das Hohlglas und die Fayence. Bezüglich des Hohlglases wurden von ihm fast ausnahmslos kleine zylindrische Becher, meistens mit drei hohlen Kugelfüßen, verwendet. Schaper war zu der Ausbildung von Lehrlingen berechtigt, aber es sind keine Schüler oder Namen aus dem Umkreis überliefert. Schaper arbeitete wohl ausschließlich nach Vorlagen verschiedener Stecher wie Callot und Perelle und kombinierte dieselben gelegentlich. Er bevorzugte die querformatigen Ideallandschaften von Gabriel Perelle (1603-1677).

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24 Oct 2020
Germany, Heilbronn
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