Market Analytics
Search Price Results
Wish

LOT 137

Tommaso di Credi, 15. – 16. Jahrhundert, zug., MADONNA IN ANBETUNG DES KINDES, MIT DEM JOHANNESKNABEN UND DEM HEILIGEN JOSEF

[ translate ]

Öl auf Holz. Verso eine vertiefte Querleiste.
Durchmesser: 85 cm.
In vergoldetem Rahmen.

Further information on this artwork

Der Künstlers ist im ausgehenden 15. und frühen 16. Jahrhundert in Florenz nachweisbar. Er war ein Schüler des Lorenzo di Credi (1459-1537) und wirkte in dessen Werkstatt. Nachdem Lorenzo seine Aufträge immer mehr seinen Schülern überließ, setzten diese auch den Stil und vor allem die Bildgattung des Madonnenbildes fort, in der Folge zunehmend in Form von Gemäldetondi. So ist dieser Bildtypus des Tondo für Tommaso geradezu zu einem Merkmal seines Schaffens geworden. Die Beliebtheit dieser Madonnen-Tondi hat den Maler letztlich dazu gebracht, äußerst durchdachte Variationen zu entwickeln. Dabei tritt die Dreiheit – Maria, Kind und Johannesknabe – am häufigsten auf. Seltener, wie hier im vorliegenden Gemälde, finden wir eine oder mehrere weitere Figuren, zumeist anbetende Engel.

Das Rundbild zeigt die Marienfigur in blauem Mantel im Darstellungszentrum kniend, mit gefalteten Händen und nach unten geneigtem Haupt, dem am Boden liegenden Kind entgegenblickend. In geschickter Weise hat der Maler die Körperform des Kindes der unteren Rundung des Bildrandes angeglichen. In kompositioneller Fortsetzung dazu folgt auch der Johannesknabe formal dem Bildrand. Die dritte Figur im Bild, der Heilige Josef, erscheint rechts außerhalb der Maueröffnung weiter hinten, vor einem mitgeführten Esel.
Unter den vergleichbaren Werken vom Maler ist hier vor allem der Tondo im Los Angeles County Museum of Art heranzuziehen „Virgin adoring the Christ Child with St. John the Baptist and two Angels“ (Dm. 55 cm.), der in die Jahre 1500 bis 1520 datiert wird. Die Ähnlichkeit ist ganz offensichtlich. Hier wie dort ein der Maria hinterlegtes Mauerstück, auch die Lage des Kindes lässt sich vergleichen. Allerdings ist das uns vorliegende Bild von weit größerem Format, was noch auf die Tradition der Lorenzo-Werkstatt verweist. Dass die Anregung zu dem Tondo-Bildaufbau auch bei Tommaso di Credi in jedem Falle auf Lorenzo zurückgeht, lehrt uns etwa dessen „Anbetungs“-Tondo in Venedig, Fondazione Querini Stampalia.

Das Gemälde in sehr guter Erhaltung. A.R. (1241073) (2) (11)

Tommaso di Credi,
15th – 16th century, attributed
THE VIRGIN MARY IN ADORATION OF THE CHRIST CHILD WITH SAINT JOHN THE BAPTIST AND SAINT JOSEPH Oil on panel. Recessed horizontal slat on the back.
Diameter: 85 cm.
In gilt frame.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

[ translate ]

View it on
Estimate
Unlock
Time, Location
24 Sep 2020
Germany, Munich
Auction House
Unlock

[ translate ]

Öl auf Holz. Verso eine vertiefte Querleiste.
Durchmesser: 85 cm.
In vergoldetem Rahmen.

Further information on this artwork

Der Künstlers ist im ausgehenden 15. und frühen 16. Jahrhundert in Florenz nachweisbar. Er war ein Schüler des Lorenzo di Credi (1459-1537) und wirkte in dessen Werkstatt. Nachdem Lorenzo seine Aufträge immer mehr seinen Schülern überließ, setzten diese auch den Stil und vor allem die Bildgattung des Madonnenbildes fort, in der Folge zunehmend in Form von Gemäldetondi. So ist dieser Bildtypus des Tondo für Tommaso geradezu zu einem Merkmal seines Schaffens geworden. Die Beliebtheit dieser Madonnen-Tondi hat den Maler letztlich dazu gebracht, äußerst durchdachte Variationen zu entwickeln. Dabei tritt die Dreiheit – Maria, Kind und Johannesknabe – am häufigsten auf. Seltener, wie hier im vorliegenden Gemälde, finden wir eine oder mehrere weitere Figuren, zumeist anbetende Engel.

Das Rundbild zeigt die Marienfigur in blauem Mantel im Darstellungszentrum kniend, mit gefalteten Händen und nach unten geneigtem Haupt, dem am Boden liegenden Kind entgegenblickend. In geschickter Weise hat der Maler die Körperform des Kindes der unteren Rundung des Bildrandes angeglichen. In kompositioneller Fortsetzung dazu folgt auch der Johannesknabe formal dem Bildrand. Die dritte Figur im Bild, der Heilige Josef, erscheint rechts außerhalb der Maueröffnung weiter hinten, vor einem mitgeführten Esel.
Unter den vergleichbaren Werken vom Maler ist hier vor allem der Tondo im Los Angeles County Museum of Art heranzuziehen „Virgin adoring the Christ Child with St. John the Baptist and two Angels“ (Dm. 55 cm.), der in die Jahre 1500 bis 1520 datiert wird. Die Ähnlichkeit ist ganz offensichtlich. Hier wie dort ein der Maria hinterlegtes Mauerstück, auch die Lage des Kindes lässt sich vergleichen. Allerdings ist das uns vorliegende Bild von weit größerem Format, was noch auf die Tradition der Lorenzo-Werkstatt verweist. Dass die Anregung zu dem Tondo-Bildaufbau auch bei Tommaso di Credi in jedem Falle auf Lorenzo zurückgeht, lehrt uns etwa dessen „Anbetungs“-Tondo in Venedig, Fondazione Querini Stampalia.

Das Gemälde in sehr guter Erhaltung. A.R. (1241073) (2) (11)

Tommaso di Credi,
15th – 16th century, attributed
THE VIRGIN MARY IN ADORATION OF THE CHRIST CHILD WITH SAINT JOHN THE BAPTIST AND SAINT JOSEPH Oil on panel. Recessed horizontal slat on the back.
Diameter: 85 cm.
In gilt frame.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

[ translate ]
Estimate
Unlock
Time, Location
24 Sep 2020
Germany, Munich
Auction House
Unlock