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LOT 414

VIDOVIC, EMANUEL

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1870 Split 1953

Am alten Fischerhafen.

Öl auf Leinwand,
sig. u.l.,
30x50 cm

Emanuel Vidovic wuchs in einfachen Verhältnissen in Veli Varos bei Split in der damaligen Doppelmonarchie Österreich-Ungarn auf. Er besuchte die Grundschule seiner Heimatstadt und ab 1881 die Königliche Hochschule, die er vorzeitig abbrach und privaten Zeichenunterricht nahm. Ab 1887 studierte er zunächst Bildhauerei, später Malerei an der Accademia di Belle Arti in Venedig. Begeistert von den pittoresken Winkeln der Lagunenstadt, aber unzufrieden mit dem konservativen Ausbildungsstil, verliess er 1890 die Akademie und zog nach zwei materiell entbehrungsreichen Jahren nach Mailand. Dort arbeitete er als Restaurator und Zeichner in einer Möbelfabrik und belegte nebenbei Zeichenkurse beim Künstlerbund "Famiglia Artistica". 1894 entdeckte er Chioggia im Süden der Lagune von Venedig für sich, wo in der Folge spätimpressionistisch und symbolistisch geprägte Küstenansichten mit Fischerbooten entstanden. Mit einer dieser Kompositionen debütierte er an den Mailänder "Esposizioni Riunite", wo er auch Giovanni Segantinis Werk begegnete und sich mit dessen divisionistischer Maltechnik auseinandersetzte. Nach der Rückkehr ins heimatliche Split 1895, eröffnete Vidovic sein erstes eigenes Atelier und pflegte enge Beziehungen zu den Lokalkünstlern. In den Jahren darauf hielt er sich wiederholt für längere Zeit in Venedig, Giudecca und Chioggia auf. Seine erste Einzelausstellung in Split und Zagreb sowie Beteiligungen an Gruppenausstellungen in Mailand, London, Wien und Belgrad folgten ab 1903. 1908 gehörte er zu den Herausgebern der Satirezeitschrift "Duje Balavac", zu der er auch eigene Zeichnungen beisteuerte. Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde dem Kroaten eine zweite grosse Einzelausstellung in Split, Zagreb, Belgrad und Osijek zuteil. Mit einer in Trogir an der dalmatischen Küste entstandenen, Landschaften, Kircheninterieurs und Stillleben umfassenden Werkgruppe fand der Künstler in seinen späteren Schaffensjahren ab den 1930er Jahren zu neuen Motiven und zu einer dunkeltonigen Farbpalette. 1949 wurde er Mitglied der Jugoslawischen Akademie der Wissenschaften und Künste.

Das vorliegende Gemälde dürfte zur Werkgruppe der Trogir-Ansichten gehören. Gehalten in kurzen, rhythmisch gesetzten Pinselstrichen, zeigt es einen Ausschnitt aus der Uferpromenade mit Passanten und vertäuten Booten sowie das Hafenbecken mit Blick aufs Meer. Mit reduzierter Farbpalette - Ocker- und Rottöne für Architekturelemente, Boote und Personen sowie Silberblautöne für Wasser und Himmel - gelang es dem Künstler, eine atmosphärisch dichte und ganz den grossen Impressionisten verpflichtete Komposition auf die Leinwand zu bannen.

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07 May 2021
Switzerland, Berne
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1870 Split 1953

Am alten Fischerhafen.

Öl auf Leinwand,
sig. u.l.,
30x50 cm

Emanuel Vidovic wuchs in einfachen Verhältnissen in Veli Varos bei Split in der damaligen Doppelmonarchie Österreich-Ungarn auf. Er besuchte die Grundschule seiner Heimatstadt und ab 1881 die Königliche Hochschule, die er vorzeitig abbrach und privaten Zeichenunterricht nahm. Ab 1887 studierte er zunächst Bildhauerei, später Malerei an der Accademia di Belle Arti in Venedig. Begeistert von den pittoresken Winkeln der Lagunenstadt, aber unzufrieden mit dem konservativen Ausbildungsstil, verliess er 1890 die Akademie und zog nach zwei materiell entbehrungsreichen Jahren nach Mailand. Dort arbeitete er als Restaurator und Zeichner in einer Möbelfabrik und belegte nebenbei Zeichenkurse beim Künstlerbund "Famiglia Artistica". 1894 entdeckte er Chioggia im Süden der Lagune von Venedig für sich, wo in der Folge spätimpressionistisch und symbolistisch geprägte Küstenansichten mit Fischerbooten entstanden. Mit einer dieser Kompositionen debütierte er an den Mailänder "Esposizioni Riunite", wo er auch Giovanni Segantinis Werk begegnete und sich mit dessen divisionistischer Maltechnik auseinandersetzte. Nach der Rückkehr ins heimatliche Split 1895, eröffnete Vidovic sein erstes eigenes Atelier und pflegte enge Beziehungen zu den Lokalkünstlern. In den Jahren darauf hielt er sich wiederholt für längere Zeit in Venedig, Giudecca und Chioggia auf. Seine erste Einzelausstellung in Split und Zagreb sowie Beteiligungen an Gruppenausstellungen in Mailand, London, Wien und Belgrad folgten ab 1903. 1908 gehörte er zu den Herausgebern der Satirezeitschrift "Duje Balavac", zu der er auch eigene Zeichnungen beisteuerte. Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde dem Kroaten eine zweite grosse Einzelausstellung in Split, Zagreb, Belgrad und Osijek zuteil. Mit einer in Trogir an der dalmatischen Küste entstandenen, Landschaften, Kircheninterieurs und Stillleben umfassenden Werkgruppe fand der Künstler in seinen späteren Schaffensjahren ab den 1930er Jahren zu neuen Motiven und zu einer dunkeltonigen Farbpalette. 1949 wurde er Mitglied der Jugoslawischen Akademie der Wissenschaften und Künste.

Das vorliegende Gemälde dürfte zur Werkgruppe der Trogir-Ansichten gehören. Gehalten in kurzen, rhythmisch gesetzten Pinselstrichen, zeigt es einen Ausschnitt aus der Uferpromenade mit Passanten und vertäuten Booten sowie das Hafenbecken mit Blick aufs Meer. Mit reduzierter Farbpalette - Ocker- und Rottöne für Architekturelemente, Boote und Personen sowie Silberblautöne für Wasser und Himmel - gelang es dem Künstler, eine atmosphärisch dichte und ganz den grossen Impressionisten verpflichtete Komposition auf die Leinwand zu bannen.

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07 May 2021
Switzerland, Berne
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