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LOT 257

Vincenzo Chilone, 1758 Venedig – 1839, VENEDIG – BLICK VOM CANAL GRANDE AUF DIE RIALTOBRÜCKE

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Öl auf Leinwand.
90 x 120 cm.
In dekorativem Rahmen.

Further information on this artwork

Beigegeben Bestätigung von Prof. Magani (Publikation in Vorbereitung).

Chilone zählt in der venezianischen Vedutenmalerei zu den Nachfolgern Canalettos. Aus ärmlichen Verhältnissen hat er sich zwölfjährig mit der Herstellung von Seidenstrümpfen seinen Unterhalt verdient, bevor er in die Werkstatt des Francesco Battaglioli (1725-1796) kam, bei dem er sich die Kenntnisse der Vedutenmalerei aneignen konnte. Seine erkennbare graphische Stilistik hat er sich wohl von dem Theaterarchitekten Alessandro Mauro angeeignet. 1824 wurde er in die Accademia di Belle Arti di Vernezia aufgenommen. Obwohl vom Adel gefördert, verstarb Chilone verarmt.

Das Gemälde ist – im Gegensatz zu den meisten Veduten Venedigs – in ungewöhnlich großem Bildformat geschaffen. Damit hat der Maler auch den Detailreichtum der Fassaden, Gondeln und natürlich auch der Rialtobrücke zu zeigen vermocht. Der Betrachter blickt scheinbar leicht erhöht vom Wasser des Kanals, der in leichter Biegung nach links hinten zieht. Damit sind die in hellem Licht stehenden Fassaden rechts und die links positionierte Brücke kompositorisch gleichgewichtig ponderiert. Dem gotischen Palazzo am rechten Bildrand folgt ein Renaissance-Bau, weiter fortgesetzt durch schlankere Häuserfassaden, die sich bis zur Brücke hin reihen. Die gegenüberliegenden Gebäudefronten links im Bild stehen im harten Schatten, wodurch dem Bildganzen eine natürliche Lebendigkeit verliehen ist, die bei den eine Generation früheren Veduten dieser Art noch nicht so deutlich herausgestellt wurde. Dies ist bereits ein Stilmerkmal, das die romantische Auffassung des 19. Jahrhunderts vorbereitet. Dem entspricht auch die Wolkenbildung. Im Gegensatz zu früheren Venedigansichten, bei denen die Lichtigkeit Stilmittel des Rokoko war, ist hier schon ein Wechsel zwischen hell beleuchteten und dunklen Wolken als Charakteristik einer romantisch-dramatischen Auffassung erkennbar. Die reiche Figurenstaffage bereits in Kleidungen des Übergangs vom achtzehnten- zum neunzehnten Jahrhundert, darunter auch einige Herren im Zylinder.
Der Malstil des Künstlers ist stark von grafischen Elementen geprägt. Die Linien in der Wiedergabe der Architekturen sind exakt geführt, nahezu wie bei Architekturzeichnungen. A. R.

Provenienz:
Sammlung Conti Donà delle Rose. (1230301) (3) (11)

Vincenzo Chilone,
1758 Venice – 1839
VENICE – VIEW OF THE GRAND CANAL ONTO THE RIALTO BRIDGE Oil on canvas.
90 x 120 cm.

Accompanied by a confirmation by Prof. Magani (publication currently in preparation).

Provenance:
Conti Donà delle Rose collection.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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View it on
Estimate
Unlock
Time, Location
02 Jul 2020
Germany, Munich
Auction House
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Öl auf Leinwand.
90 x 120 cm.
In dekorativem Rahmen.

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Beigegeben Bestätigung von Prof. Magani (Publikation in Vorbereitung).

Chilone zählt in der venezianischen Vedutenmalerei zu den Nachfolgern Canalettos. Aus ärmlichen Verhältnissen hat er sich zwölfjährig mit der Herstellung von Seidenstrümpfen seinen Unterhalt verdient, bevor er in die Werkstatt des Francesco Battaglioli (1725-1796) kam, bei dem er sich die Kenntnisse der Vedutenmalerei aneignen konnte. Seine erkennbare graphische Stilistik hat er sich wohl von dem Theaterarchitekten Alessandro Mauro angeeignet. 1824 wurde er in die Accademia di Belle Arti di Vernezia aufgenommen. Obwohl vom Adel gefördert, verstarb Chilone verarmt.

Das Gemälde ist – im Gegensatz zu den meisten Veduten Venedigs – in ungewöhnlich großem Bildformat geschaffen. Damit hat der Maler auch den Detailreichtum der Fassaden, Gondeln und natürlich auch der Rialtobrücke zu zeigen vermocht. Der Betrachter blickt scheinbar leicht erhöht vom Wasser des Kanals, der in leichter Biegung nach links hinten zieht. Damit sind die in hellem Licht stehenden Fassaden rechts und die links positionierte Brücke kompositorisch gleichgewichtig ponderiert. Dem gotischen Palazzo am rechten Bildrand folgt ein Renaissance-Bau, weiter fortgesetzt durch schlankere Häuserfassaden, die sich bis zur Brücke hin reihen. Die gegenüberliegenden Gebäudefronten links im Bild stehen im harten Schatten, wodurch dem Bildganzen eine natürliche Lebendigkeit verliehen ist, die bei den eine Generation früheren Veduten dieser Art noch nicht so deutlich herausgestellt wurde. Dies ist bereits ein Stilmerkmal, das die romantische Auffassung des 19. Jahrhunderts vorbereitet. Dem entspricht auch die Wolkenbildung. Im Gegensatz zu früheren Venedigansichten, bei denen die Lichtigkeit Stilmittel des Rokoko war, ist hier schon ein Wechsel zwischen hell beleuchteten und dunklen Wolken als Charakteristik einer romantisch-dramatischen Auffassung erkennbar. Die reiche Figurenstaffage bereits in Kleidungen des Übergangs vom achtzehnten- zum neunzehnten Jahrhundert, darunter auch einige Herren im Zylinder.
Der Malstil des Künstlers ist stark von grafischen Elementen geprägt. Die Linien in der Wiedergabe der Architekturen sind exakt geführt, nahezu wie bei Architekturzeichnungen. A. R.

Provenienz:
Sammlung Conti Donà delle Rose. (1230301) (3) (11)

Vincenzo Chilone,
1758 Venice – 1839
VENICE – VIEW OF THE GRAND CANAL ONTO THE RIALTO BRIDGE Oil on canvas.
90 x 120 cm.

Accompanied by a confirmation by Prof. Magani (publication currently in preparation).

Provenance:
Conti Donà delle Rose collection.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Time, Location
02 Jul 2020
Germany, Munich
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