Winter, Fritz (1905 Altenböge - 1976 Herrsching/Ammersee) Ruhig
Ruhig
Farbkreiden und Öl auf Velin, auf Leinwand kaschiert. 1952.
50,3 x 70,2 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "fwinter" und datiert.
Lohberg 1294.
Ein hauchfeiner roter Schimmer blinkt am Rande des schwarzen Kreises hervor und verleiht dem Dunkel einen gewissen Zauber. Der schwarze Kreis und tiefblaue, breite, linear geschwungene Kreidestrukturen schweben auf einem nur dezent modellierten graubraunen Untergrund. Schwarz, Grüngrau und Blau dominieren den farbigen Ausdruck. Stumpfe, kreidige Linien liegen dick auf glänzenden Flächen. Breite, eher trockene Pinselwische stehen neben dynamisch geführten, schwingenden schmaleren Liniengefügen. In feiner Balance stehen die beiden kompositorischen Zentren des Bildes, der schwarze Kreis und die blauen Bogenformen, nebeneinander und erzeugen ganz unterschiedliche Arten von Räumlichkeit und von Dynamik: Ruhepol und Bewegungsimpulse kommunizieren miteinander. Eine schmale schwarze Einfassungslinie gibt der Komposition Halt.
Die Zufälligkeit der gestischen Malerei genügte Winter nicht: "Die Befreiung des inneren Ausdrucks durch das unbewusst Gestaltende wird ergänzt von dem künstlerischen Bewusstsein einer formalen Ordnung." (Lohberg S. 78). Den informell-großzügigen Malgestus führt er in abstrakten Formen, unermüdlich experimentierend, zu einer ebenso von persönlichem Ausdruck getragenen wie unsentimentalen Komposition von herausragender bildnerischer Qualität.
Provenienz: Baukunst-Galerie, Köln (mit deren Klebeetikett verso)
Van Ham, Köln, Auktion 306, 01.12.2011, Lot 233
Privatbesitz Sachsen
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Ruhig
Farbkreiden und Öl auf Velin, auf Leinwand kaschiert. 1952.
50,3 x 70,2 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "fwinter" und datiert.
Lohberg 1294.
Ein hauchfeiner roter Schimmer blinkt am Rande des schwarzen Kreises hervor und verleiht dem Dunkel einen gewissen Zauber. Der schwarze Kreis und tiefblaue, breite, linear geschwungene Kreidestrukturen schweben auf einem nur dezent modellierten graubraunen Untergrund. Schwarz, Grüngrau und Blau dominieren den farbigen Ausdruck. Stumpfe, kreidige Linien liegen dick auf glänzenden Flächen. Breite, eher trockene Pinselwische stehen neben dynamisch geführten, schwingenden schmaleren Liniengefügen. In feiner Balance stehen die beiden kompositorischen Zentren des Bildes, der schwarze Kreis und die blauen Bogenformen, nebeneinander und erzeugen ganz unterschiedliche Arten von Räumlichkeit und von Dynamik: Ruhepol und Bewegungsimpulse kommunizieren miteinander. Eine schmale schwarze Einfassungslinie gibt der Komposition Halt.
Die Zufälligkeit der gestischen Malerei genügte Winter nicht: "Die Befreiung des inneren Ausdrucks durch das unbewusst Gestaltende wird ergänzt von dem künstlerischen Bewusstsein einer formalen Ordnung." (Lohberg S. 78). Den informell-großzügigen Malgestus führt er in abstrakten Formen, unermüdlich experimentierend, zu einer ebenso von persönlichem Ausdruck getragenen wie unsentimentalen Komposition von herausragender bildnerischer Qualität.
Provenienz: Baukunst-Galerie, Köln (mit deren Klebeetikett verso)
Van Ham, Köln, Auktion 306, 01.12.2011, Lot 233
Privatbesitz Sachsen