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LOT 319

Woman and nudes

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Oskar Schlemmer

1888 Stuttgart – Baden-Baden 1943

Pencil, ink pen, greyish bown wash and coloured pen on squared writing paper. (Around 1926). Ca. 23 x 10 cm. With colour annotations in ink pen by the artist, the central figure inscribed “caput/mortum”, the left figure with illegible inscriptions. Stamped with the oeuvre number “No. 556” (Hildebrandt) and with a type written artist’s label, therein with the hand written number “1071” on the small blue label, on the reverse on the backing card of the frame.

Details

Hildebrandt 556; Von Maur A 230.

Ausstellung:
Painters of the Bauhaus, Marlborough Fine Art Ltd., London 1962, außer Kat.;
Oskar Schlemmer, Akademie der Künste, Berlin 1963, Kat.-Nr. 123;
Oskar Schlemmer, Suites No. 6, Galerie Krugier, Genf 1964, Kat.-Nr. 52;
Oskar Schlemmer. Aquarelle – Zeichnungen, Kulturring der Stadt Emden, Rathaus am Delft, Emden 1966, Kat.-Nr. (17).

Provenienz:
Nachlass des Künstlers;
Roswitha Haftmann, Galerie Modern Art, Zürich, 1968 aus dem Nachlass erworben;
Privatsammlung, Norddeutschland, seit 1968.

Description

Verso auf der Rahmenrückpappe mit der gestempelten Œuvre-Nr. “No. 556” (Hildebrandt) sowie dem typographischen Künstleretikett, dort auf kleinem, blauem Etikett mit handschriftlicher Nummer “1071”.

Eine Frau kehrt uns den Rücken zu. Die Längsstreifen ihres bodenlangen Rocks ähneln Kanneluren einer Säule, ihr aufrechter Körper steht stabil, ihr Kopf scheint den Bildrand ähnlich einer Karyatide zu tragen. Hinter ihr staffeln sich drei weitere Figuren, diese nackt. Die Verbindung zwischen bekleideten und unbekleideten Menschen kreiert eine Spannung, der sich schon Manet mit seinem ‚Déjeuner sur l’herbe‘ bewusst war. Hier jedoch sind die Rollen umgedreht: nicht die Frau ist nackt, sondern der Mann, der sich frontal zum Betrachter dreht. Die Frau dreht sich dabei von dem Mann weg und scheint ihn nicht zu beachten. Sie wird zu einer Säule, hinter der die Männer stehen. Den plastischen Effekt dieser Körper erreicht Schlemmer mit wenigen Hell-Dunkel-Schattierungen, während die Raumtiefe durch die Diagonale und der zunehmenden Verkleinerung der versetzten Figuren entsteht. Diese mehrfigurigen Darstellungen mit säulenhaften Gestalten finden sich immer wieder in den Aquarellen Schlemmers aus den Jahren, an denen er als Meister am Bauhaus arbeitete. Dabei versucht Schlemmer, eine allgemeingültige Form des Menschen als kosmisches Wesen zu kreieren.

1923 schreibt Schlemmer: “Dennoch bleibt ein großes Thema, uralt, ewig neu, Gegenstand und Bildner aller Zeiten: der Mensch, die menschliche Figur. Von ihm ist gesagt, dass er das Maß aller Dinge sei.” Die vorliegende Arbeit entsteht wohl 1926 und somit im Jahr von Schlemmers Umzug von Weimar nach Dessau.

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Sale price
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Estimate
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Time, Location
08 Dec 2021
Germany, Munich
Auction House
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Oskar Schlemmer

1888 Stuttgart – Baden-Baden 1943

Pencil, ink pen, greyish bown wash and coloured pen on squared writing paper. (Around 1926). Ca. 23 x 10 cm. With colour annotations in ink pen by the artist, the central figure inscribed “caput/mortum”, the left figure with illegible inscriptions. Stamped with the oeuvre number “No. 556” (Hildebrandt) and with a type written artist’s label, therein with the hand written number “1071” on the small blue label, on the reverse on the backing card of the frame.

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Hildebrandt 556; Von Maur A 230.

Ausstellung:
Painters of the Bauhaus, Marlborough Fine Art Ltd., London 1962, außer Kat.;
Oskar Schlemmer, Akademie der Künste, Berlin 1963, Kat.-Nr. 123;
Oskar Schlemmer, Suites No. 6, Galerie Krugier, Genf 1964, Kat.-Nr. 52;
Oskar Schlemmer. Aquarelle – Zeichnungen, Kulturring der Stadt Emden, Rathaus am Delft, Emden 1966, Kat.-Nr. (17).

Provenienz:
Nachlass des Künstlers;
Roswitha Haftmann, Galerie Modern Art, Zürich, 1968 aus dem Nachlass erworben;
Privatsammlung, Norddeutschland, seit 1968.

Description

Verso auf der Rahmenrückpappe mit der gestempelten Œuvre-Nr. “No. 556” (Hildebrandt) sowie dem typographischen Künstleretikett, dort auf kleinem, blauem Etikett mit handschriftlicher Nummer “1071”.

Eine Frau kehrt uns den Rücken zu. Die Längsstreifen ihres bodenlangen Rocks ähneln Kanneluren einer Säule, ihr aufrechter Körper steht stabil, ihr Kopf scheint den Bildrand ähnlich einer Karyatide zu tragen. Hinter ihr staffeln sich drei weitere Figuren, diese nackt. Die Verbindung zwischen bekleideten und unbekleideten Menschen kreiert eine Spannung, der sich schon Manet mit seinem ‚Déjeuner sur l’herbe‘ bewusst war. Hier jedoch sind die Rollen umgedreht: nicht die Frau ist nackt, sondern der Mann, der sich frontal zum Betrachter dreht. Die Frau dreht sich dabei von dem Mann weg und scheint ihn nicht zu beachten. Sie wird zu einer Säule, hinter der die Männer stehen. Den plastischen Effekt dieser Körper erreicht Schlemmer mit wenigen Hell-Dunkel-Schattierungen, während die Raumtiefe durch die Diagonale und der zunehmenden Verkleinerung der versetzten Figuren entsteht. Diese mehrfigurigen Darstellungen mit säulenhaften Gestalten finden sich immer wieder in den Aquarellen Schlemmers aus den Jahren, an denen er als Meister am Bauhaus arbeitete. Dabei versucht Schlemmer, eine allgemeingültige Form des Menschen als kosmisches Wesen zu kreieren.

1923 schreibt Schlemmer: “Dennoch bleibt ein großes Thema, uralt, ewig neu, Gegenstand und Bildner aller Zeiten: der Mensch, die menschliche Figur. Von ihm ist gesagt, dass er das Maß aller Dinge sei.” Die vorliegende Arbeit entsteht wohl 1926 und somit im Jahr von Schlemmers Umzug von Weimar nach Dessau.

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