Kirchner, Ernst Ludwig: Standing female nude, ca. 1909. Pencil on paper. Signed. Reverse estate stamp with the designation "B Dre / Bg 11". - Provenance: Private collection, Baden-Württemberg. - Private collection, Baden, preserved by inheritance. We...
45 x 28 cm,o.R.
Stehender weiblicher Akt, um 1909. Bleistift auf festem Papier. In Bleistift unten links signiert. Rückseitig Nachlassstempel mit der handschriftlichen Bezeichnung "B Dre/ Bg 11".
Rückseitig befindet sich die Farbkreidezeichnung einer Frau. Wir danken Herrn Dr. Günther Gercken, Lütjensee, für die freundlichen Hinweise. Provenienz: Privatsammlung, Baden-Württemberg. - Privatsammlung, Baden, durch Erbschaft erhalten. Die von einem bestechend sicheren Strich geprägten Zeichnungen Ernst Ludwig Kirchners, die in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg entstehen, belegen mit ihrer kraftvollen Aussage all das, was den deutschen Expressionismus so einzigartig macht. Vor allem die Aktzeichnungen nehmen einen sehr großen Raum im zeichnerischen Schaffen des Künstlers ein. In ihnen konzentriert er sich weniger auf anatomische Genauigkeit, die einer Darstellung des spontan Gesehenen abträglich wäre. Vielmehr kommt es Kirchner auf die Erfassung des Gesamteindrucks an, der die Leerräume, also auch das nicht Gezeichnete mit einschließt. So gelingt es ihm mit wenigen Strichen, bisweilen nur mit Ansätzen von Strichen, ein ganzes Blatt mit Figur, Volumen und Bedeutung zu füllen, wobei die weiten freien Flächen des Papiers keineswegs leer erscheinen. In dem hier angebotenen Blatt ist der weibliche Akt prägnant in Szenen gesetzt. Stehend, mit einen Tuch über dem Arm, betrachtet eine Frau mit leicht gesenktem Kopf ihre Hände. Der Raum, in dem sich die Person befindet, ist lediglich durch eine Linie und einen Würfel angedeutet. Die gerundeten weichen Formen des Aktes, die durch einen leicht gewischten Bleistiftstrich wiedergegeben werden, ist charakteristisch für Kirchners Zeichenstil dieser Zeit, in dem er der spontanen Ausfassung allerhöchste Priorität schenkt. In der etwas gezwungenen Haltung des weiblichen Körpers sind Nachwirkungen des Akademischen zu erkennen, wenn auch die Zeichnung an sich bereits weit in die Zukunft weist.
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Stehender weiblicher Akt, um 1909. Bleistift auf festem Papier. In Bleistift unten links signiert. Rückseitig Nachlassstempel mit der handschriftlichen Bezeichnung "B Dre/ Bg 11".
Rückseitig befindet sich die Farbkreidezeichnung einer Frau. Wir danken Herrn Dr. Günther Gercken, Lütjensee, für die freundlichen Hinweise. Provenienz: Privatsammlung, Baden-Württemberg. - Privatsammlung, Baden, durch Erbschaft erhalten. Die von einem bestechend sicheren Strich geprägten Zeichnungen Ernst Ludwig Kirchners, die in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg entstehen, belegen mit ihrer kraftvollen Aussage all das, was den deutschen Expressionismus so einzigartig macht. Vor allem die Aktzeichnungen nehmen einen sehr großen Raum im zeichnerischen Schaffen des Künstlers ein. In ihnen konzentriert er sich weniger auf anatomische Genauigkeit, die einer Darstellung des spontan Gesehenen abträglich wäre. Vielmehr kommt es Kirchner auf die Erfassung des Gesamteindrucks an, der die Leerräume, also auch das nicht Gezeichnete mit einschließt. So gelingt es ihm mit wenigen Strichen, bisweilen nur mit Ansätzen von Strichen, ein ganzes Blatt mit Figur, Volumen und Bedeutung zu füllen, wobei die weiten freien Flächen des Papiers keineswegs leer erscheinen. In dem hier angebotenen Blatt ist der weibliche Akt prägnant in Szenen gesetzt. Stehend, mit einen Tuch über dem Arm, betrachtet eine Frau mit leicht gesenktem Kopf ihre Hände. Der Raum, in dem sich die Person befindet, ist lediglich durch eine Linie und einen Würfel angedeutet. Die gerundeten weichen Formen des Aktes, die durch einen leicht gewischten Bleistiftstrich wiedergegeben werden, ist charakteristisch für Kirchners Zeichenstil dieser Zeit, in dem er der spontanen Ausfassung allerhöchste Priorität schenkt. In der etwas gezwungenen Haltung des weiblichen Körpers sind Nachwirkungen des Akademischen zu erkennen, wenn auch die Zeichnung an sich bereits weit in die Zukunft weist.
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